Ajahn Chah

Aus Glossar des Buddhismus
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Ajahn Chah[Bearbeiten]

Phra Achan Cha; auch Cha Suphattho oder Chah Subhaddo, offiziell: Phra Phothiyan Thera oder Bodhinaṇa geb 17. Juni 1918 bei Ubon Ratchathani, Thailand; † 16. Januar 1992 in Amphoe Warin Chamrap, Provinz Ubon Ratchathani) war ein theravada-buddhistischer Mönch der thailändischen Kammatthana-Waldmönchstradition. Ab den 1970er-Jahren wuchs sein Ruf, ein ausgezeichneter Lehrer auch für westliche Theravada-Mönche zu sein, stetig an. Dies führte zu einer Reihe Gründungen von Klöstern in Europa, den USA, Australien und Neuseeland, die sich auf ihn berufen.

Ajahn Chah lehrte den Pfad des Buddha-Dhamma als einen Transformationsprozess, der sich in fünf erkenntnistheoretisch wichtige Phasen untergliedert, die aufeinander aufbauen, aber auch eng miteinander zusammenhängen und sich überschneiden. Einer seiner zentralen Aussagen ist: „Zuerst hört und lernt man den Dhamma, aber hat noch nicht verstanden; dann versteht man, aber hat noch nicht praktiziert. Man praktiziert, aber man hat die Wahrheit von Dhamma noch nicht gesehen; dann sieht man Dhamma, aber man ist mit seinem Wesen noch nicht Dhamma geworden.“ Ajahn Chah empfiehlt, einen neuen Weg zu erlernen, einen Weg des Gleichmuts (upekkha), den Mittleren Pfad. Dieser Weg folge weder Verlangen und Maßlosigkeit („wanting“) auf der einen Seite, noch Furcht und Abneigung („not-wanting“) auf der anderen. Ein Mensch, der gleichmütig und gelassen ist, gehe auf dem Mittleren Pfad der rechten Praxis. Ajahn Chah ging es zeitlebens darum, seinen Schülern Einsicht in die wahre Natur der Wirklichkeit zu lehren, einen Pfad der inneren Realisierung der Wahrheit, wie sie sich als "intrinsische Wahrheit" im erleuchteten Buddha manifestiert.

Unter den zeitgenössischen thailändischen Meistern des Theravada-Buddhismus hat wohl keiner einen solch großen Einfluss gehabt, insbesondere auf westliche Schüler des Dhamma, wie Ajahn Chah. Ein Grund seiner Popularität liegt in der Klarheit und in der Verständlichkeit seiner Worte, die er an die Menschen unterschiedlichster kultureller Herkunft und verschiedenster buddhistischer Schulen richtete. Es heißt, nachdem Ajahn Chah fünfundzwanzig Jahre gelehrt und praktiziert hatte, war er in der Lage, die Ideen des Buddhismus in einer Weise darzustellen, dass selbst ein unausgebildeter Reisbauer ihn verstehen konnte. Auch war er in der Lage, Fragen von höhergestellten Thais zu beantworten und Skeptiker aus dem Westen anzuziehen und auszubilden. Ajahn Chah konnte traditionelle Konzepte des Dhamma vermitteln, allerdings bevorzugte er die Wahrheit mittels Analogien oder Fabeln auszudrücken, indem er von Tieren, Bäumen und den kleinen Begebenheiten des Alltags sprach, was die Herzen seiner Zuhörer bewegte und ihren Geist für die wahre Einsicht öffnete. Er tat dies mit einer Wärme und einem Humor, ohne dabei die Tiefe der Botschaft zu beeinträchtigen. Ajahn Chahs Lehren wurde häufig beschrieben mit „einfach aber tiefgründig.


Die Seite wurde erstellt von Kurt Singer
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