Bar-do Thos-grol

Aus Glossar des Buddhismus
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Bar-do Thos-grol *18[Bearbeiten]

tib.

auch Bardo Thödröl, oder Bardo Thödol (deutsch: „Befreiung durch Hören im Zwischenzustand“; auch: Tibetisches Totenbuch) ist eine buddhistische Schrift aus dem 8. Jahrhundert, die im 14. Jahrhundert in einer Höhle entdeckt wurde und auf den Begründer des tibetischen Buddhismus, Padmasambhava, zurückgeht. Das Bardo Thödröl ist eine der wenigen Schriften, die auf die Erlebnisse im Sterben, im Nach-Tod-Zustand und bei der Wiedergeburt eingeht, und soll Verstorbenen als Führer durch die Zeit der Bardo-Existenz zwischen Tod und Wiedergeburt dienen. Darüber hinaus ist das Bardo Thödröl eine Anweisung, wie der Verstorbene mit Hilfe vorgelesener Texte das Licht der Befreiung erkennen und den Kreislauf der Wiedergeburten verlassen kann. Diese „Kunst des Sterbens“ stehe jedem offen und müsse bereits im Leben, durch Zerreißen der Schleier der Maya, eingeübt werden.

Die Unterweisungen beinhalten Beschreibungen und Praktiken für den Bardo des Sterbens (Tschikhai-Bardo) den Bardo der Dharmata (Tschönyi-Bardo) und den darauf folgenden Bardo des Werdens (Sidpa-Bardo). Der Tschönyi-Bardo und der Sidpa-Bardo sind die beiden Bardos nach dem Tod, vor der nächsten Wiedergeburt in einem der Sechs Daseinsbereiche. Falls die Erscheinungen der Bardos nach dem Tod nicht als Projektionen des eigenen Geistes erkannt werden, wird der Verstorbene im Bardo des Werdens entweder seine zukünftigen Eltern sehen und in einem Körper ihrer Spezies wiedergeboren werden oder spontan in einem Götter- oder Höllenbereich geboren.


Die Seite wurde erstellt von Kurt Singer
Zur Erleichterung: hier das Quellenverzeichnis und die Abkürzungen


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