Bhavana

Aus Glossar des Buddhismus
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Bhavana *1[Bearbeiten]

Geistesentfaltung' (eig. Insdaseinrufen, Erzeugen usw.), ist das was man meistens, ungenauer Weise als Meditation bezeichnet. Man unterscheidet zweilei Geistesentfaltung:

  • Entfaltung der Gemütsruhe (samatha-bhavana), d.i.
  • Entfaltung der Sammlung (samadhi-bhavana) und
  • Entfaltung des Hellblicks" (vipassana-bhavana), identisch mit
  • Entfaltung des Wissens (panna-bhavana).

Gemütsruhe und Hellblick (samatha-vipassana) sind sowohl in den Sutten- als auch Abhidhammatexten häufig vorkommende Begriffe.

,Gemütsruhe' ist der durch intensive geistige Konzentration gewonnene unerschütterliche, friedvolle und lautere Zustand des Geistes, Hellblick dagegen der blitzartig auftauchende intuitive Einblick in die Vergänglichkeit, das Elend und die Unpersönlichkeit aller körperlichen und geistigen Daseinserscheinungen, d. i. der fünf alles Dasein umfassenden Daseinsgruppen, nämlich Körperlichkeit, Gefühl, Wahrnehmung, geistige Formationen, Bewußtsein (khandha).

Die Gemütsruhe, oder Sammlung, gewährt nach dem Sankhepavannana einen dreifachen Segen: günstige Wiedergeburt, glückliches Leben und die für den Hellblick nötige Läuterung. Die Sammlung nämlich bildet die nötige Grundlage und Voraussetzung für den Hellblick, dadurch nämlich, daß sie den Geist von den Hemmungen (nivarana) läutert; der Hellblick aber ist das, was zu den vier Stufen der Heiligkeit und der Erlösung führt.

Der Buddha sagt daher: "Übet geistige Sammlung, ihr Mönche; denn der geistig Gesammelte erkennt die Dinge der Wirklichkeit gemäß." (S. XXII. 5). Und im Milinda-Panha heißt es: "Gleichwie wenn man eine Lampe in ein dunkles Gemach bringt, das Lampenlicht das Dunkel zerstört, Helle erzeugt und Licht verbreitet, so daß alle Gegenstände sichtbar werden, ebenso auch zerstreut der Hellblick, sobald er aufsteigt, das Dunkel der Verblendung und gebiert das Licht der Erkenntnis."

Zur Erreichung der Sammlung werden in Vis. III -XI ausführlich 40 Übungsgebiete (kammatthana) dargelegt und erklärt, nämlich:

10 Kasina - Übungen (kasina); diese erzeugen alle 4 Vertiefungen. 10 Ekelobjekte (asubha); diese erzeugen die erste Vertiefung. 10 Betrachtungen: über den Buddha, das Gesetz, die Jüngergemeinde, die Sittlichkeit, die Freigebigkeit, die Himmelswesen (anussati), den Tod (marana-sati); den Körper (Kayagata-Sati), die Ein- und Ausatmung (anapanasati) und den Frieden (upasamanussati): hiervon erzeugt Ein- und Ausatmung alle 4 Vertiefungen (samadhi), die Körperbetrachtung die erste Vertiefung, die übrigen die angrenzende Sammlung (jhana). 4 Göttliche Verweilungszustände (brahmavihara): Güte, Mitleid, Mitfreude und Gleichmut; die Entfaltung von Gleichmut erzeugt alle 4 Vertiefungen, die übrigen bloß 3. 4 Unkörperliche Gebiete (arupayatana): Raumunendlichkeitsgebiet, Bewußtseinsunendlichkeitsgebiet, Nichtsheitgebiet, Weder- Wahrnehmungs-nochNichtwahrnehmungsgebiet (jhana 5-8). 1 Vorstellung des Ekels der Nahrung: diese erzeugt die Angrenzende Sammlung. 1 Analyse der 4 Elemente: diese erzeugt ebenfalls die Angrenzende Sammlung. über beide letzteren s. Vis. XI. 1-2. -

Die Geistesentfaltung bildet eine der 3 Arten Verdienstvollen Wirkens (punna-kiriya-vatthu)



Die Seite wurde erstellt von Kurt Singer
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