Marana

Aus Glossar des Buddhismus
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Marana *1[Bearbeiten]

'Tod' gilt gemeinhin als das Schwinden der auf ein einzelnes Leben beschränkten Lebenskraft und des dadurch bedingten und in konventioneller Weise mit 'Mensch, Tier, Persönlichkeit usw.' bezeichneten körpergeistigen Lebensprozesses.

Genau genommen aber ist der Tod die sich beständig alle Augenblick wiederholende Auflösung und Veränderung des jedesmaligen geistigen und körperlichen Zustandes.

Über diese Momentaneität des Daseins heißt es in Vis. VIII: "Im höchsten Sinne haben die Wesen nur einen sehr kurzen Augenblick zu leben, nur solange wie ein Bewußtseinsmoment dauert. Gleichwie das Wagenrad beim Rollen wie beim Stillstehen sich jedesmal bloß auf einem einzigen Punkte der Peripherie befindet: genau so währt das Leben der Wesen nur für die Dauer eines einzigen Bewußtseinsmomentes. Ist dieser erloschen, so ist auch das Wesen erloschen Denn es heißt: Das Wesen des vergangenen Bewußtseinsmomentes hat gelebt, lebt jetzt nicht mehr, wird auch später nicht mehr leben. Das Wesen des zukünftigen Bewußtseinsmomentes hat noch nicht gelebt, lebt auch jetzt noch nicht, wird erst später leben. Das Wesen des gegenwärtigen Bewußtseinsmomentes hat früher noch nicht gelebt, lebt gerade jetzt, wird aber später nicht mehr leben."

In einem anderen Sinne mag man das Zuruhekommen des geistigen und körperlichen Daseinsprozesses beim Abscheiden des Vollkommen Erlösten als den endgültigen Tod bezeichnen, denn bis dahin war ja der Daseinsprozeß noch immer von Leben zu Leben weitergelaufen. Tod, im gewöhnlichen Sinne, bildet im Verein mit ‘Altern' das 12. Glied des paticcasamuppada.

Über 'Sterben' als Bewußtseinsfunktion > vinnana-kicca.



Die Seite wurde erstellt von Kurt Singer
Zur Erleichterung: hier das Quellenverzeichnis und die Abkürzungen


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