Bearbeiten von „Paticcasamuppada

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== Paticcasamuppada *1 ==
== Paticcasamuppada *1 ==


Die '[[Bedingte Entstehung]]', ist die Lehre von der Bedingtheit aller das sog. individuelle Dasein ausmachenden körperlichen und geistigen Phänomene. Sie bildet, zusammen mit der Lehre von > [[anatta]], d.i. von der Unpersönlichkeit oder Ichlosigkeit alles Daseins, die unumgängliche Voraussetzung und Vorbedingung zum eigentlichen Verständnis und zur Verwirklichung der ganzen Buddhalehre. Sie zeigt die Bedingtheit und abhängige Natur des mit den konventionellen Namen Ich, Individuum, Mensch, Tier usw. bezeichneten ununterbrochenen Stromes der mannigfaltigen körperlichen und geistigen Daseinsphänomene.  
Die 'Bedingte Entstehung', ist die Lehre von der Bedingtheit aller das sog. individuelle Dasein ausmachenden körperlichen und geistigen Phänomene. Sie bildet, zusammen mit der Lehre von > [[anatta]], d.i. von der Unpersönlichkeit oder Ichlosigkeit alles Daseins, die unumgängliche Voraussetzung und Vorbedingung zum eigentlichen Verständnis und zur Verwirklichung der ganzen Buddhalehre. Sie zeigt die Bedingtheit und abhängige Natur des mit den konventionellen Namen Ich, Individuum, Mensch, Tier usw. bezeichneten ununterbrochenen Stromes der mannigfaltigen körperlichen und geistigen Daseinsphänomene.  


Während die Lehre von anatta analytisch verfährt und das Dasein in seine letzten Bestandteile, in lauter leere, wesenlose Phänomene zerlegt, verfährt die Lehre von der Bedingten Entstehung synthetisch, indem sie zeigt, daß alle diese Phänomene in irgend einem bedingten Verhältnisse, irgend einer Beziehung zu einander stehen. Der gesamte Abhidhamma behandelt, im Allgemeinen gesprochen, eigentlich nichts anderes als eben diese beiden Lehren: Phänomenalität alles Daseins und Bedingtheit aller Daseinsphänomene. Ersteres zeigt Dhamma-sangani, das erste Werk des Abhidhamma; letzteres das Patthana, das letzte sechsbändige Hauptwerk des Abhidhamma. Vgl. Nyanatiloka, Guide through the Abhidhamma-Pitaka, Kandy, 1971.
Während die Lehre von anatta analytisch verfährt und das Dasein in seine letzten Bestandteile, in lauter leere, wesenlose Phänomene zerlegt, verfährt die Lehre von der Bedingten Entstehung synthetisch, indem sie zeigt, daß alle diese Phänomene in irgend einem bedingten Verhältnisse, irgend einer Beziehung zu einander stehen. Der gesamte Abhidhamma behandelt, im Allgemeinen gesprochen, eigentlich nichts anderes als eben diese beiden Lehren: Phänomenalität alles Daseins und Bedingtheit aller Daseinsphänomene. Ersteres zeigt Dhamma-sangani, das erste Werk des Abhidhamma; letzteres das Patthana, das letzte sechsbändige Hauptwerk des Abhidhamma. Vgl. Nyanatiloka, Guide through the Abhidhamma-Pitaka, Kandy, 1971.
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(vgl. Tabelle zu Anfang dieses Artikels).
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Gerade nun, wie in diesem Prozesse der beständig wechselnden körperlichen und geistigen Daseinsphänomene nichts gefunden werden kann, was von einem Augenblicke zum nächsten überginge, so auch gibt es keine Wesenheit oder Ichheit, die von einer Geburt zur anderen überginge (Weiteres siehe nama-rupa, anatta, patisandhi, khandha). »Kein Wesen und keine Seele ist aus dem früheren Dasein in dieses Dasein übergegangen, aber dennoch konnte dieser Embryo hier nicht ohne frühere Ursache zur Entstehung kommen.« (Vis. XVII, II-III). "Hierfür mögen vielerlei Dinge als Vergleiche dienen, wie z.B. das Echo, das Lampenlicht, ein Siegelabdruck oder ein Spiegelbild." (ib.).
"Wer eben über die bedingt entstandenen Dinge im Unklaren ist und die Entstehung des Wirkens aus der Unwissenheit usw. nicht begreift, der denkt, dass es das ‘Ich' sei, das da erkennt oder nicht erkennt, handelt oder handeln lässt, das bei der Wiedergeburt zur Entstehung kommt. Oder er denkt, dass es die Atome oder der Weltschöpfer usw. seien, die mit Hilfe des embryonalen Prozesses den Körper gestalten, die Fähigkeiten verleihen, und dass es das mit den Fähigkeiten ausgestattete Ich sei, dass da den Bewusstseinseindruck hat, fühlt, begehrt, anhaftet, fortdauert und wieder in einem anderen Dasein zum Entstehen kommt. Oder er denkt, dass alle Wesen durch Schicksal oder Zufall entstanden seien." (Vis. XVII).
Angesichts dieser Lehre des Buddha nun, dass alles in der Welt ein bedingtes Entstehen hat, da möchte manch einer zum Schlusse kommen, dass der Buddhismus eine Art Fatalismus sei und lehre, dass der Mensch keinen freien Willen besitze, oder dass der Wille nicht frei sei. Das Problem, ob der Mensch einen freien Willen besitze, wird schon deshalb für den Buddhisten hinfällig, weil er in diesen stets wechselnden körperlichen und geistigen Daseinsphänomenen in Wirklichkeit gar keine getrennte sich gleich bleibende Einheit entdecken kann, die er als 'Mensch' bezeichnen könnte und weil daher 'Mensch' für ihn 'im höchsten Sinne' ein leeres Wort ist. Die Frage aber, ob der Wille frei sei, muss er aus dem Grunde verwerfen, weil der Wille, genau genommen, ein bloss für einen Augenblick aufblitzendes geistiges Phänomen ist und im vorangehenden Augenblicke überhaupt noch gar nicht bestanden hat und man daher von einem noch gar nicht entstandenen Dinge nicht sagen kann, ob es frei sei oder unfrei. Die einzige berechtigte Frage wäre hier: 'Ist die Entstehung des Willens etwas Bedingtes oder etwas zufälliges?' Dieselbe Frage aber würde auch genau so am Platze sein bei allen anderen geistigen Phänomenen, wie auch bei allen physischen Phänomenen, kurz gesagt, bei allen Dingen und Geschehnissen überhaupt. Und die Antwort darauf würde etwa lauten müssen: Sei es Wille, oder Gefühl, oder irgend ein anderes geistiges oder ein körperliches Phänomen: was immer entsteht, entsteht in Abhängigkeit von Bedingungen, und ohne diese Bedingungen kann nichts zum Entstehen kommen.
Nach dem Buddhismus gibt es keinen blinden Zufall. Was geschieht, geschieht gesetzmässig, d.i. in Abhängigkeit von Bedingungen. Wäre dem nicht so, so herrschte eben blindes Chaos, was allem Denken widerspricht.
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XI. "Durch Geburt bedingt ist Altern und Sterben" (jati-paccaya jara-maranam). Kommt es nämlich zu keiner weiteren Wiedergeburt mehr, so kommt es auch zu keinem Altern, Sterben und Leiden mehr. Daher ist die Geburt der Anlass zum Altern, Sterben und Leiden.
"Tiefgründig, Ananda, ist diese Bedingte Entstehung, und auch tiefgründig erscheint sie. Eben infolge des Nichterkennens, Nichtdurchdringens dieses Gesetzes gleicht die Menschheit einem verwirrten Fadenknäuel, einem Vogelneste, einem Schilf- und Röhrichtgestrüpp, und der Mensch entrinnt nicht dem niederen Dasein, den Leidensfährten, der verstossenen Welt, nicht dem Kreislauf der Wiedergeburten." (D.15).
Diese Ausführung kann hier als [http://www.buddhismuswiki.de/PDF/Paticcasamuppada.pdf PDF-Datei] heruntergeladen werden.
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