Upadana

Aus Glossar des Buddhismus
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Upadana *1[Bearbeiten]

Begriff für das Festhalten am Vergänglichen. Im Deutschen meist als Anhaftung oder Anhaften übersetzt. Aus buddhistischer Sicht bewirkt das „Anhaften“ an Objekten, Ansichten und Meinungen eine weitere Bindung an den leidvollen Kreislauf des Werdens und Vergehens (Samsara).

'Anhaftung', ist nach Vis. XVII ein starker Grad des Begehrens > tanha. Die 4 Anhaftungen sind:

  • Sinnliches Anhaften (kamupadana),
  • Anhaften an Ansichten (ditthupadana),
  • Anhaften an Regeln und Riten (silabbatupadana),
  • Anhaften am Persönlichkeitsglauben (attavadupadana).
  1. "Was ist da das Sinnliche Anhaften? Was da hinsichtlich der Sinnenobjekte sinnliche Absicht ist, sinnliche Gier, sinnliche Lust, sinnliches Begehren, sinnliche Anhänglichkeit, sinnliche Glut, sinnliches Betörtsein, sinnliches Gefesseltsein: dies bezeichnet man als das Sinnliche Anhaften. Als ein ‘starker Grad des Begehrens' gilt eben das durch das frühere Begehren als Anlaß bedingte, stark gewordene spätere Begehren." (Dhs, §1214; Vibh. XVII).
  2. "Was ist da das Anhaften an Ansichten? ‘Almosen und Opfergaben sind wertlos . . . (usw. = M.117) . . . nicht gibt es in der Welt Mönche und Priester, die diese wie die nächste Welt selber erkannt und verwirklicht haben und sie erklären können': alle solche Ansichten . . . und verkehrten Auffassungen bezeichnet man als das Anhaften an Ansichten." (Dhs. § 1215).
  3. "Das Festhalten an der Ansicht, dass man durch bloße Sittenregeln und Riten Heiligung erlange, das gilt als das Anhaften an Regeln und Riten« (Vis. XVII) ». . . was da solcherart an Ansichten besteht . . . an verkehrten Auffassungen, das bezeichnet man als das Anhaften an Regeln und Riten" (Dhs. §216).
  4. "Die 20 Arten von ‘Ich-Ansichten mit Hinsicht auf die bestehenden Daseinsgruppen' (sakkayaditthi, siehe ditthi) bezeichnet man als das Anhaften am Persönlichkeitsglauben". (Vis. XVII).

Diese in den Suttentexten überlieferte Vierer-Einteilung der Anhaftungen befriedigt nicht, denn sie umfaßt nicht alles Anhaften. Würde es nämlich bloß diese vier Arten des Anhaftens geben, so könnte der > Anagami, in dem doch diese erloschen sind, nicht mehr wiedergeboren werden, da es eben ohne Anhaften zu keiner Wiedergeburt mehr kommt. Da er aber doch noch wiedergeboren wird, muß es eben noch Anhaftungen in ihm geben.

Der Kom. zu Vis. XVII sucht sich einfach so zu helfen, dass er kamupadana (Sinnliches Anhaften) als alles übrige Begehren einschließend erklärt. Meiner Meinung nach aber hätte man nach Analogie von kamassava und bhavasava > asava noch bhavupadana zu erwarten; oder nach Analogie von kama-, rupa-, arupa-raga > samyojana noch rupupadana und arupupadana.



Die Seite wurde erstellt von Kurt Singer
Zur Erleichterung: hier das Quellenverzeichnis und die Abkürzungen


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