Begriffliches zu Religionen
Animismus
(deutsch ‚Wind, Hauch‘, wie lateinisch anima später in religiösen Zusammenhängen auch Seele oder Geist) beschreibt zunächst allgemein den „Glauben“, dass lebende Wesen wie unbelebte Objekte eine Seele besäßen. Animismus äußert sich in Vorstellungen von unzähligen Gespenstern, Ahnengeistern und Geistern in der Natur. Er tritt auch in monotheistischen und atheistischen Religionen auf wie dem Buddhismus (lt. Alois Payer ist Buddhismus eine atheistische Religion, darauf wird auf dieser Seite zum Buddhismus noch eingegangen).
Atheismus
(von altgriechisch átheos „ohne Gott“, gottlos) bezeichnet die Abwesenheit oder Ablehnung des Glaubens an einen Gott oder Götter. Der Atheismus ist eine Weltanschauung (und darum auch eine Religionsart), die kein göttliches Wesen anerkennt. Die Wissenschaft unterscheidet zwischen theistischen und atheistischen Religionen (z.B. den Hinayana-Buddhismus und der ältere Taismus).
Zum Atheismus im weiteren Sinne zählen einige auch den Agnostizismus (agnostischer Atheismus), nach dem die Existenz von Gott oder Göttern ungeklärt oder nicht klärbar ist. Im engeren Sinne bezeichnet er die Überzeugung, dass es Gottheiten nicht gibt.
In „christlichen Ländern“ verstand sich der Atheismus oft als Gegenbewegung zum Christentum: „Kein Jenseits gibts, kein Wiedersehen“. August Bebel (1840-1913) bemerkte als Marxist! dazu: „Wenn es doch einen Gott gibt, dann sind wir die Angeschmierten“.
Deismus
(lat. deus = Gott, Gottlehre)
Als Deismus bezeichnet man eine Religionsauffassung, nach der nur Vernunftgründe, nicht die Autorität einer Offenbarung, zur Legitimation theologischer Aussagen dienen können. Die deistischen Gottesvorstellungen sind allerdings sehr unterschiedlich. Die seit der Aufklärung in England entstandene Lehre geht zwar von einem Gott als Urgrund der Welt aus, der das Räderwerk des Universums in Gang gebracht hat, nun aber nichts mehr mit diesem zu tun hat.
Im engeren Sinne sind Deisten diejenigen, die das Göttliche als „Ursprung alles Seienden“ annehmen, konkretes göttliches Eingreifen aber als „nicht begründbar“ ansehen. Im weiteren Sinne wird der Deismus als freidenkerische Glaubensströmung im Zeitalter der Aufklärung angesehen.
Bekannte Vertreter waren Voltaire, Rousseau und Lessing.
Fetischismus
Fetischismus (lateinisch facticius: nachgemacht, künstlich; französisch fétiche: Zauber[mittel]) bezeichnet im religiösen Sinn den Glauben an übernatürliche persönliche Geister oder unpersönliche Mächte, die in bestimmten Gegenständen wohnen, und deren Verehrung als heilige Objekte. Die Kraft eines Fetischs kann durch Geschenke oder Opfer aktiviert und gesteigert werden. In diesem Sinne müssen Fetische wie Menschen behandelt werden, um ihre Kraft zu entfalten. Prinzipiell kann jeder Gegenstand zum Fetisch werden.
Abgrenzung zu ähnlichen Objekten
Der Begriff Fetisch findet zum Teil nach wie vor Verwendung. Die weit gefasste Bedeutung des obsoleten Fetischismus hat dazu geführt, dass ähnliche Objekte mit Fetischen verwechselt oder gleichgesetzt wurden. Deshalb wird der Begriff heute häufig durch die einheimischen Bezeichnungen ersetzt, um dies zu vermeiden.[1]
In diesem Sinne sind – wie häufig fälschlich zu finden –
- Talismane (speziell hergestellte, spirituell geweihte Glücksbringer),
- Amulette (speziell hergestellte, spirituell geweihte, magisch beladene Objekte, die vor Schäden und Krankheiten schützen)
wie sie in Thailand oft Verwendung finden, keine Fetische
Henotheismus
Unter Henotheismus versteht man die besondere Verehrung einer Gottheit, die für einen begrenzten Zeitraum aus einer ethnischen Götterwelt ausgewählt wurde. Insofern wird die Verehrung anderer untergeordneter Götter nicht wie im Monotheismus der abrahamitischen Religionen prinzipiell ausgeschlossen.
Der Begriff Henotheismus wurde von Friedrich Wilhelm Joseph Schelling eingeführt und vom Indologen Friedrich Max Müller (1823–1900) popularisiert.
Monotheismus
Der Begriff Monotheismus (griechisch μόνος mónos „allein“ und θεός theós „Gott“) bezeichnet Religionen bzw. philosophische Lehren, die nur einen allumfassenden Gott als höchstes Wesen kennen und anerkennen (Ein-Gott-Lehre). Damit werden diese in der Religionswissenschaft vom Polytheismus unterschieden, der viele Götter kennt und verehrt.
Pantheismus
Der Ausdruck Pantheismus (All-Gott-Lehre) bezeichnet religionsphilosophische Lehren, in denen „Gott“ und Welt (oftmals begriffen als Kosmos) bzw. Gott und Natur gleichgesetzt werden. Das Göttliche wird im Aufbau und in der Struktur des Universums gesehen, es existiert in allen Dingen und beseelt alle Dinge der Welt bzw. ist mit der Welt identisch. „Als All-Einheitslehre behauptet der Pantheismus gegenüber den dualistischen Denkweisen und insbesondere der jüdisch-christlichen Schöpfungstheologie die Immanenz Gottes und die Ununterscheidbarkeit von göttlichem und naturgesetzlichem Wirken.“ Somit ist hier kein persönlicher bzw. personifizierter Gott vorhanden. Deshalb wird häufig ein durch geistige Eigenschaften definierter Urgrund als einziges Grundprinzip (Monismus) angenommen. Schopenhauer bezeichnete ihn als die vornehme Art des Athemismus.
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