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An-Ikonische Darstellungen = nicht abbildhafte, symbolische Darstellungen

Nachdem der Buddha zunächst seine bildhafte Darstellung untersagt hatte, herrscht die Auffassung vor, daß er zunächst symbolhaft ins Bewußtsein seiner Anhänger gerufen wurde, bevor man ihn etwa zu Beginn unserer westlichen Zeitrechnung auch in menschlicher Form darstellte.

Es wird mit verschiedenen Objekten auf vier wesentliche Ereignisse im Leben des Buddha verwiesen:

  • auf die Geburt durch die Lotusblüte oder den Fußabdruck
  • auf Meditation und die Erleuchtung durch das Blatt des Bodhibaums
  • auf die erste Lehrdarlegung im Tierpark von Sarnath durch das Rad der Lehre
  • auf Tod und Eingang in das Nirvana durch eine Pagode/Stupa, die sich aus dem Reliquienschrein entwickelt hat
Sehr grosser Fussabdruck
im Wat Khao Chan Ngam (Korat)
Eine anikonische Darstellung sind die in allen buddhistischen Ländern hoch verehrten Fussabdrücke des Buddha, die als Symbol fur seine Geburt dienen. In Thailand ist der am meisten verehrte symbolischen Fussabdruck im Wat Phra Buddhabat in Saraburi. Hier ein überdimensionaler Fußabdruck im Wat Khao Chan Ngam bei Korat.
Das Rad der Lehre im 
Wat Thammachak Semaram (Korat)
Die frühesten Darstellungen des Buddha waren anikonischer Art, sie stellten also nur Szenen oder Symbole dar, die mit dem Leben und Wirken des Erleuchteten in Verbindung gebracht wurden. Zu diesen Bildern zählten beispielsweise die Darstellung des „Rad des Gesetzes“, das als Symbol fur die erste Predigt Buddhas steht.
Chedi des Wat Doi Khong Mu 
in Mae Hong Son
Nachdem der Buddha in das Nirvana eingegangen war und nicht mehr wiedergeboren werden musste, hatten seine Schüler die sterblichen Uberreste ihres Meisters zwar verbrannt, die Asche sowie übriggebliebene kleine Knochenstücke aber nicht verstreut. Diese wurde vielmehr in kleine Behältnisse verteilt und von den Jüngern, die sich auf den Weg machten, um die Lehren des Buddha zu verbreiten, mitgeführt. Kam ein Schüler an einen Ort, an dem er neue Anhänger der Lehren fand, errichtete man eine Stupa, in welcher die Reliquien verwahrt wurden. Solche Bauwerke dienten über viele Jahre hinweg als für jedermann sichtbare Symbole fur den buddhistischen Glauben.

Abgesehen von der Eleganz, die den thailandischen Chedis zu eigen ist, blieb die Urform der indischen Stupa dabei erhalten. Der Überlieferung zufolge soll sie übrigens auf einen Ausspruch des Erleuchteten selbst zurückgehen. Als man ihn fragte, welche sichtbaren Symbole seinem Andenken dienen sollten, antwortete der Buddha: „Baut kleine Häufchen aus Sand wie Reis, den ein Jeder braucht!“