Das Geburtsjahr Gautamas, des späteren Buddha, wird in verschiedenen Quellen unterschiedlich angegeben. Die thailändische Zeitrechnung beginnt mit dem Tod des Buddha im Jahr 543 v.Ch. und wird in Thailand seit 1912 angewendet. Dort schreibt man also jetzt, 2022, das Jahr 2565. Ich folge dieser Zeitrechnung, da es in Bezug auf Thailand den einzigen Sinn macht.
„Buddha“ ist kein Name, sondern ein Titel und bedeutet „Der Erwachte“. Dementsprechend heißt es: der Buddha. Weitere Titel sind: der Vollkommene, der Vollendete, der Tathagata, der Erhabene.
Der Buddha war ein Mensch, kein Gott.
Überblick über das Vorleben und Leben des Buddha
Siddhartha Gotama (Sprache: Pali) oder Gautama (Sprache: Sanskrit), der spätere Buddha, wurde etwa 563 v. Chr. in Lumbini, nahe der Stadt Kapilavastu (im heutigen Nepal) geboren und starb im Alter von 80 Jahren. Er war also Zeitgenosse von Konfuzius (vermutlich 551-479 v. Chr.). Gautama entstammte dem Geschlecht der Sakyer (daher auch die Bezeichnung Buddha Sakyamuni) und verbrachte eine unbeschwerte Jugend im materiellen Überfluss, heiratete mit 16 Jahren und hatte einen Sohn.
Mit 29 Jahren verläßt er die Palastanlage seiner Familie und begegnet dabei zum ersten Mal einem Greis, einem Schwerkranken und einem Toten. Nun weiß er, dass Alter, Krankheit und Tod unausweichlich mit dem menschlichen Leben verbunden sind. Die ihm bislang selbstverständlichen Vergnügungen verlieren ihren Reiz und er beschließt, von jetzt an die Grundlage für nicht vergängliches, dauerhaftes Glück zu suchen.
Nach sechs Jahren voll vergeblicher Versuche, dies zu erreichen – ob durch Askese oder die Auseinandersetzung mit den besten Philosophien seiner Zeit -, setzt er sich in der Nähe des heutigen Bodh-Gaya unter einem Feigenbaum nieder und verspricht, nicht wieder aufzustehen, bevor er sein Ziel erreicht hat. Schließlich erkennt er in tiefer Meditation das Wesen des Geistes und wird damit erleuchtet, also ein Buddha, ein „vollkommen Erwachter“.
Links eine Darstellung, Wandmalerei aus Wat Phanom Wan in Korat.
Von nun an lehrt er 45 Jahre lang, gründet einen Mönchs- und einen Nonnenorden und gewinnt viele Laienanhänger. Er stirbt mit 80 Jahren und empfiehlt kurz vor dem Tod seinen Anhängern, seiner Lehre nicht blind zu folgen, sondern alles anhand der eigenen Erfahrung zu überprüfen.