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Der Almosengang

Wer sich für den Buddhismus thailändischer Prägung interessiert, muss zeitig auf den Beinen sein. Frühmorgens nämlich, wenn die Mönche aus ihren Klöstern und Tempelanlagen kommen, um von den Gläubigen ihre Nahrung für den Tag zu erhalten. Wichtig zu wissen: es ist kein Betteln, sondern vielmehr eine Ehre für die Spender, die Mönche mit Speisen und Getränken zu versorgen, indem sie es in die Almosenschale (Patra) füllen. Dementsprechend bedanken sich die Menschen auch, wenn sie die Gaben überreicht haben. Jeder gläubige, männliche Thai geht einmal in seinem Leben in ein buddhistisches Kloster. Allerdings vollziehen viele Thais diesen Schritt bereits in früher Jugend. Gern werden dazu die Schulferien genutzt, dann tauschen die in der Regel acht- bis 14jährigen Jungen ihre Schuluniformen mit dem safrangefärbten Gewand der Mönchsnovizen. Auch wenn es mit der jugendlichen Disziplin manchmal nicht so weit her ist: vom ersten Tag an steht das Studium der heiligen Schriften Buddhas im Mittelpunkt dieser meist vierwöchigen Aufenthalte.

Manch ein Novize entscheidet sich früher oder später dann auch für ein „lebenslängliches“ Dasein als Mönch. Ab dem Zeitpunkt seiner Ordination, die für seine Familie oft Anlass für ein mehrtägiges Fest ist, verpflichtet er sich zur Einhaltung der drei wichtigsten Mönchsregeln: Er muss arm leben, darf niemandem ein Leid zufügen und muss sich geschlechtlicher Genüsse enthalten. Besitzen darf er nur acht Dinge (s. Besitztum)

Zur Zeit (2012) gibt es in Thailand etwa 300 000 Mönche, die in 12 000 Klöstern leben.