Fünf Stufen

Aus Glossar des Buddhismus
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Fünf Stufen (des Ts'ao-tung)[Bearbeiten]

Dabei handelt es sich um eine klassische Erklärung zur Natur der Realität, die zuerst vom Gründer der *Ts'ao-tung-Schule des chinesischen *Ch'an, *Tung-shan Liang-chieh (807-869), formuliert und dann von der Ts'ao-tung-Schule ihrem japanischen Nachfolger, der *Sötö-Schule, übermittelt wurde, als zentrales Verständnis dieser Linie des Ch'an. Sie benutzt eine Reihe von fünf Versen, die von Tung-shan verfaßt wurden, und bietet fünf verschiedene Wege, die Natur der endgültigen Realität zu betrachten, wie sie sich an bestimmten Dingen zeigt.

  1. Das Absolute kann man in der Identität all der unterschiedlichen Phänomene erkennen, weil ihnen allen die endgültige Natur der Leere gemeinsam ist.
  2. Das Absolute kann man in jedem individuellen - getrennt verstandenen - Phänomen erkennen, weil die Natur aller Dinge vollständig und in sich hinreichend ist.
  3. Das Absolute enthält in sich selbst das Potential, alle Einzelphänomene auftreten zu lassen, sogar dieje¬nigen, die im Gegensatz zueinander stehen.
  4. Trotz ihrer Identität im Sinne ihrer endgültigen Natur sind alle Phänomene voneinander unterschieden und unvermischt. Nur in ihrer tatsächlichen Unterscheidung kann man ihre Relativität zueinander und zum Absoluten erkennen: Zum Beispiel entstehen sowohl Feuer als auch Eis aus dem Absoluten, und ihnen ist grundsätzlich die gleiche Natur gemeinsam, aber Feuer ist kein Eis und Eis kein Feuer.
  5. Der erleuchtete Geist nimmt das aktive und dynamische Wechselspiel zwischen dem Absoluten und den Einzelphänomenen und zwischen einem Phänomen und einem anderen unmittelbar wahr.

Die Seite wurde erstellt von Kurt Singer
Zur Erleichterung: hier das Quellenverzeichnis und die Abkürzungen


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