Gaing

Aus Glossar des Buddhismus
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Gaing[Bearbeiten]

Burmesischer Begriff für eine Sekte oder eine Mönchsgruppe. Einige Wissenschaftler sind der Ansicht, dass "Sekte" nicht die beste Übersetzung des Begriffs ist, da die verschiedenen birmanischen Gaings keine eigenen Lehren entwickelt haben und sich hauptsächlich durch ihre unterschiedlichen Praktiken unterscheiden.

Die Hauptmerkmale eines Gaing sind: eine ausgeprägte monastische Abstammungslinie, eine Art hierarchische Organisationsstruktur, eigene Regeln, Rituale und Verhaltenspraktiken, Zugehörigkeit über lokale Grenzen hinweg und eine gewisse Anerkennung durch die weltlichen Behörden. Historisch gesehen spaltete sich die birmanische Saṃgha in Pagān nach der Mission von Chapata nach Sri Lanka in zwei Abteilungen, die als purimagana (früherer Weg) und paccagana (späterer Weg) bekannt sind. Nach dem Fall der Pagān-Dynastie waren sechs Gaing bekannt, die im frühen 14. Jahrhundert im Land der Mons (siehe Mon) in Niederbirma blühten. Nach einer Periode der Wiedervereinigung ging der Saṃgha in Niederbirma jedoch zurück.

Die in den Städten lebenden Mönche begannen, eine besondere Kopfbedeckung zu tragen, und wurden in den letzten Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts einflussreich, was zu einem Konflikt mit den im Wald lebenden Mönchen führte. Auch zwischen den so genannten Ton Gaing und Yon Gaing kam es zu einem Streit über die Art und Weise, wie die Robe in der Öffentlichkeit getragen werden sollte, nämlich ob sie über eine oder beide Schultern getragen werden sollte. Die aufeinanderfolgenden Monarchen wurden in den Streit hineingezogen, der erst 1782 beigelegt wurde, als König Bodawpaya intervenierte und die von den Yon Gaing bevorzugte orthodoxe Praxis des Bedeckens beider Schultern wiederherstellte. Danach blieb der Saṃgha für etwa sieben Jahrzehnte bis zum Aufkommen des Shwegyin Gaing geeint. Es gab neun offiziell anerkannte Gaing, als im Mai 1980 die staatlich geförderte "Kongregation der Saṃgha aller Orden" einberufen wurde, ein erfolgreicher Versuch, eine einheitliche Saṃgha mit nationalem Charakter zu bilden.


Die Seite wurde erstellt von Kurt Singer
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