Hölle

Aus Glossar des Buddhismus
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Hölle[Bearbeiten]

> Naraka; Die Hölle ist nach den Auffassungen zahlreicher Religionen ein unwirtlicher, jenseitiger Ort der Bestrafung für, dem jeweiligen Glauben als verboten geltende, im Diesseits begangene Taten. Je nach Glaubensauffassung wird sie als Ort der Vernichtung, der Läuterung oder der ewigen Verdammnis des Verstorbenen gedacht. Nach traditionellen Vorstellungen des Christentums ist sie ein Ort der Qual, an welchen Übeltäter nach dem Tod gelangen, bevölkert von Dämonen und dem Teufel. In modernen christlichen Glaubenslehren ist diese Vorstellung allerdings in verschiedener Weise modifiziert oder auch ganz fallen gelassen worden.

Die Traibhumikatha (Skrt, „Predigt über die drei Welten“;), später bekannt unter seinem thailändischen Namen Trai Phum Phra Ruang „Die Drei Welten nach König Ruang“) ist eine kosmologische Abhandlung der Thai aus dem 14. Jahrhundert. Es ist eines der ältesten überlieferten Werke der thailändischen Literatur. Es handelt sich dabei um eine Darstellung des Universums, das nach der damaligen Vorstellung der Theravada-buddhistischen Thai aus drei verschiedenen „Welten“ oder Ebenen der Existenz besteht und deren jeweiligen teils mythischen Bewohnern und Geschöpfen. Die Entstehung wird etwa auf das Jahr 1345 datiert, die Autorenschaft wird traditionell dem damaligen designierten Thronfolger und späteren König Li Thai von Sukhothai zugeschrieben.

Die Drei Welten sind die Welt der Sinnlichkeit (Kamaphum), die Welt der reinen Form (Rupaphum) und die Welt der Nicht-Form (Arupaphum). Es ist gleichzeitig eine Beschreibung des Konzepts der Wiedergeburt: drei aufeinander aufbauenden Hauptebenen, bestehend aus insgesamt 31 Regionen der Existenz. Die Achse in der Mitte ist der Berg Meru.

  1. In der ersten Welt befinden sich die acht Höllen, darüber die Region der Tiere, der Hungrigen Geister, der Asura-Dämonen, die Region der Menschen und zuoberst die 6 unteren Himmel der Devata. Hier gibt es zuunterst die Welt der 4 Wächter-Könige, darüber liegt „Indras Himmel“, auch Tavatimsa-Himmel oder sogar „Welt der 33 Götter“ genannt.
  2. Die zweite Welt besteht aus 16 nach oben hin immer erhabeneren metaphysischen Ebenen, hier leben begierdelose Gottheiten in feinstofflichen Körpern.
  3. Die dritte Welt schließlich hat vier Regionen, deren Bewohner keinerlei äußerer materieller Form unterliegen und jahrtausendelang in Meditation versunken sind.

Jenseits dieser Zonen liegt das Nirvana, das nicht beschrieben werden kann, da es sich dem menschlichen Begriffsvermögen entzieht.

Zwei der Zonen waren wohl von besonderem Interesse für Li Thai: die fünfte, bestehend aus vier großen Kontinenten, auf denen Menschen leben, und die siebente Ebene: der Tavatiṃsa-Himmel der dreiunddreißig Devas.


Die Seite wurde erstellt von Kurt Singer
Zur Erleichterung: hier das Quellenverzeichnis und die Abkürzungen


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