Honji Suijaku

Aus Glossar des Buddhismus
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Honji Suijaku *18[Bearbeiten]

Der Begriff honji suijaku oder honchi suijaku in der japanischen Religionsterminologie bezieht sich auf eine bis zur Meiji-Zeit weit verbreitete Theorie, der zufolge indische buddhistische Gottheiten in Japan als einheimische Kami erscheinen, um die Japaner leichter zu bekehren und zu retten. [1][2] Die Theorie besagt, dass einige Kami (aber nicht alle) lokale Erscheinungsformen (suijaku (垂迹), wörtlich "Spur") buddhistischer Gottheiten (honji (本地), wörtlich "Urgrund") sind. [1][3] Die beiden Entitäten bilden ein unteilbares Ganzes, das gongen genannt wird, und sollten theoretisch gleichwertig sein, aber das war nicht immer der Fall.[4] In der frühen Nara-Periode beispielsweise wurde das honji als wichtiger angesehen, und erst später wurden die beiden als gleichwertig betrachtet.[4] Während der späten Kamakura-Periode wurde vorgeschlagen, dass die kami die ursprünglichen Gottheiten und die buddhas ihre Manifestationen sind (siehe den Abschnitt Umgekehrtes honji suijaku unten).

Diese Theorie wurde nie systematisiert, war aber dennoch sehr weit verbreitet und sehr einflussreich. Sie gilt als Grundpfeiler des shinbutsu-shūgō (Harmonisierung der buddhistischen Gottheiten und der japanischen kami). Honji suijaku wird oft mit der interpretatio Romana gleichgesetzt, einer Vergleichsmethode, die in der Antike von Gelehrten wie Tacitus gefördert wurde, der argumentierte, dass "barbarische" Götter nur die ausländischen Erscheinungsformen römischer oder griechischer Gottheiten seien.

Der Begriff honji suijaku selbst ist ein Beispiel für die japanische Praxis des Yojijukugo, einer aus vier Zeichen bestehenden Kombination von Phrasen, die wörtlich oder idiomatisch gelesen werden können.


Die Seite wurde erstellt von Kurt Singer
Zur Erleichterung: hier das Quellenverzeichnis und die Abkürzungen


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