Kappa

Aus Glossar des Buddhismus
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Kappa *1[Bearbeiten]

"Kappa" ist Pali, in Sanskrit verwendet man dafür "Kalpa".

Kappa bedeutet "Weltperiode". Es ist ein unendlich großer Zeitabschnitt, ein Äon, eine sog. ,Ewigkeit'. Dieser zerfällt wiederum in vier Abschnitte:

  1. Weltuntergang (samvatta-kappa, ,abnehmende Welt'),
  2. Fortdauer des Chaos (samvattatthayi),
  3. Weltentstehung (vivatta-kappa),
  4. Fortdauer der entstandenen Welt (vivattatthayi).

"Wie lange ein Weltuntergang dauert - wie lange das Chaos anhält, - wie lange eine Weltentstehung dauert wie lange eine entstandene Welt anhält, das, ihr Mönche läßt sich schwerlich berechnen als soviel Jahre, soviel Jahrhunderte, soviel Jahrtausende, soviel Hunderttausende von Jahren" (A. IV. 156). Eine ausführliche Beschreibung dieser 4 Weltperioden gibt die Rede von der Allvergänglichkeit in A. VII. 62.

Das schöne Gleichnis aus S. XV. 5 sei hier angeführt: "Wenn sich da, o Mönch, ein Felsblock befände aus einer einzigen Masse, eine Meile lang, eine Meile breit eine Meile hoch, ungebrochen, ungespalten, unzerklüftet und es möchte alle hundert Jahre ein Mann kommen - und denselben mit einem seidenen Tüchlein einmal reiben, so würde wahrlich, o Mönch, der aus einer einzigen Masse bestehende Felsblock eher abgetragen sein und verschwinden als eine Welt.

Das, o Mönch, ist die Dauer einer Welt. Solcher Welten nun, o Mönch, sind viele dahingeschwunden, viele hunderte, viele tausende viele hunderttausende. Wie aber ist das möglich? Unfaßbar, o Mönch, ist diese Daseinsrunde (samsara), unerkennbar der Beginn der Wesen, die im Wahne versunken und von dem Begehren gefesselt die Geburten durchwandern, die Geburten durcheilen. . ."

Zur Festlegung des Begriffes "Kappa" s. Nyanatiloka, Milinda-Pañha, 1. Aufl. p. 223 u. Anm. 125 und 135, ferner Anh, dazu p. 295

Anm.: Das Milinda-Panha (Die Fragen des Milinda) ist ein dem Theravada zugeordneter Pali-Text aus dem 4. – 5. Jahrhundert n. Chr. Im burmesischen Buddhismus wurde es in das Khuddaka Nikaya aufgenommen.

Das weitgehend in Dialogform gehaltene Werk beinhaltet eine Reihe philosophischer Gespräche zwischen dem indo-griechischen König Milinda und einem buddhistischen Mönch namens Nagasena.

Die Fragen des Königs betreffen buddhistische Lehrinhalte wie Nirvana, Karma und Wiedergeburt, Erwachen und die Existenz eines Selbstes. Die Fragen werden von Nagasena in einer mit zahlreichen bildhaften Beispielen ausgeschmückten Weise beantwortet.



Die Seite wurde erstellt von Kurt Singer
Zur Erleichterung: hier das Quellenverzeichnis und die Abkürzungen


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