Bhikkhuni

Aus Glossar des Buddhismus
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Bhikkhuni (pali)[Bearbeiten]

Voll ordinierte Nonne bzw. Nonne mit der höheren Ordination (Upasampada) und 311 Regeln, wie im Vinaya niedergelegt.

Die Haltung des Buddha gegenüber Frauen unterschied sich nicht radikal von der seiner Zeitgenossen. Für männliche Entsager, die ein religiöses Leben führten, galten Frauen als eine Versuchung und ein Fallstrick. Der Buddha warnte die Mönche oft, sie sollten auf der Hut sein, wenn sie mit Frauen zu tun hätten, weil sie von Lust und Begierde (*trsnä) überwältigt werden könnten. Das folgende Zwiegespräch zwischen dem Buddha und Ananda aus dem Mahapari-nihbana-Sutta veranschaulicht diese Haltung:

  • Herr, wie sollen wir uns im Hinblick auf Frauen verhalten?
  • Sieh sie nicht an, Ananda.
  • Aber wenn wir sie sehen sollten?
  • Rede nicht mit ihnen.
  • Aber wenn sie mit uns reden sollten?
  • Bleibe hellwach,Ananda.

Frauen wurden auf ähnliche Weise vor den Gefahren der Männer gewarnt.

Dann folgte das Eintreten Anandas für die Frauen, bei dem der Buddha nur widerstrebend überredet werden konnte, es den Frauen zu gestatten, sich dem Sangha als Nonnen (Bhikkhuni) anzuschließen. Unter Berücksichtigung der Zeit war dies so etwas wie ein radikaler Schritt, weil nur eine andere Gruppe in Indien, die Jainas (siehe Jainismus), es ebenfalls Frauen erlaubt zu haben scheint, Asketinnen zu werden.

Im Gegensatz zur Rolle von Frauen im religiösen Leben wurde die Rolle der Frau bei den Laien als Ehefrau und Mutter als von grosser Bedeutung für die Aufrechterhaltung der Gesellschaftsordnung gesehen. In bezug auf die Rolle der Frauen im Laienleben hielt der Buddha an den traditionellen Werten seiner Zeit fest. Er beschrieb die Beziehung zwischen Ehemann und Ehefrau mit den folgenden Begriffen:

„Auf fünferlei Art soll eine Ehefrau ... von ihrem Ehemann behandelt werden: durch Achtung, durch Höflichkeit, durch Treue, durch Übertragen der Autorität auf sie, indem man ihr Schmuck schenkt.

Auf fünferlei Art soll die Ehefrau ihrem Ehemann dienen ... ihn lieben: Ihre Pflichten werden gut erfüllt; durch Gastfreundschaft gegenüber den Verwandten beider; durch Treue; durch Aufsicht über die von ihm beschafften Waren; und durch Geschicklichkeit und Fertigkeit bei der Verrichtung all ihrer Pflichten" (Sigalovada-Sutta). In der Gegenwart wurde die Sakyadhita-Organisation für die erweiterte Teilnahme von Frauen am religiösen Leben gegründet.

In Thailand gibt es derzeit eine Bhikkhuni, Dhammananda Bhikkhuni.


Die Seite wurde erstellt von Kurt Singer
Zur Erleichterung: hier das Quellenverzeichnis und die Abkürzungen


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