Die 32 Merkmale eines grossen Mannes (Lakhsana)
DAS HAB‘ ICH GEHÖRT. Zu einer Zeit weilte der Erhabene bei Savatthī, im Siegerwalde, im Garten Anathapindikos. Dort nun wandte sich der Erhabene an die Mönche: «Ihr Mönche!» – «Erlauchter!» antworteten da jene Mönche dem Erhabenen aufmerksam. Der Erhabene sprach also:
«Zweiunddreißig, ihr Mönche, sind es der Merkmale eines großen Mannes, mit denen begabt ein solcher nur zwei Bahnen betreten kann, keine dritte. Wenn er im Hause bleibt, wird er König werden, Kaiser, ein gerechter und wahrer Herrscher, ein Sieger bis zur Mark der See, der seinem Reiche Sicherheit schafft, mit sieben Juwelen begabt ist. Das aber sind seine sieben Juwelen, und zwar:
- das beste Land
- der beste Elefant
- das beste Roß
- die beste Perle
- das beste Weib
- der beste Bürger
- und siebentens der beste Staatsmann.
Und er wird über tausend Söhne haben, tapfer, heldensam, Zerstörer der feindlichen Heere. Dann wird er diese Erde bis zum Ozean hin, ohne Stock und ohne Stahl gerecht obsiegend, beherrschen. Wenn er aber aus dem Hause in die Hauslosigkeit zieht, wird er heilig werden, vollkommen auferwacht, der Welt den Schleier hinwegnehmen.
«Was sind das aber, ihr Mönche, für zweiunddreißig Merkmale eines großen Mannes, mit denen begabt ein solcher nur zwei Bahnen betreten kann, keine dritte?
- Da hat, ihr Mönche, der große Mann wohlgefestete Füße: daß aber, ihr Mönche, der große Mann wohlgefestete Füße hat, das ist eben an ihm eines der Merkmale eines großen Mannes
- Weiter sodann, ihr Mönche: unten sind bei dem großen Manne, an den Sohlen der Füße, Räder zu sehn, mit tausend Speichen, mit Felge und Nabe und allen Abzeichen geziert: auch das, ihr Mönche, ist eben an ihm eines der Merkmale eines großen Mannes
- Weiter sodann, ihr Mönche: schmal ist die Ferse
- lang sind die Zehen
- sanft und zart sind Hände und Füße
- Die Bindehaut zwischen Fingern und Zehen ist breit geschweift wie ein Netz
- Muschelwölbig ist der Rist
- Die Beine sind schlank wie bei der Gazelle
- Stehend kann er, ohne sich zu beugen, mit beiden Handflächen die Kniee befühlen und berühren
- In der Vorhaut verborgen ist das Schamglied
- Gülden leuchtet der Körper, wie Gold erglänzt seine Haut
- Sie ist geschmeidig, so geschmeidig, daß kein Staub und Schmutz daran haften bleibt
- Einzelflaumig ist die Behaarung, je einzeln ist das Flaumhaar in der Pore gewachsen
- Nach oben gerichtet ist der Flaum, die Flaumhaare sind nach oben gewachsen, schwarz wie Augenschminke, wie Ringe geringelt, rechts herum sind sie gedreht
- Heilig erhaben ragt die Gestalt empor, ist gar heiter anzuschauen
- aus der englischen Übersetzung: Er hat die sieben konvexen Oberflächen
- Wie beim Löwen ist der Vorderleib, mit der breiten Brust
- aus der englischen Übersetzung: Er hat keine Furche zwischen seinen Schultern
- Eine Klafter hoch ist der Wuchs, seine Körperlänge entspricht seiner Armweite, seine Armweite entspricht seiner Körperlänge
- Gleichgeformt sind die Schultern
- mächtig die Ohrmuscheln
- das Kinn löwenartig
- Die Zähne sind vollständig, …
- …gleichmäßig gefügt
- …nicht auseinanderstehend
- …glänzend weiß ist das Gebiß
- Gewaltig ist die Zunge
- heilig der Klang der Stimme, ein Ton wie Waldvogelsang
- Tiefschwarz sind die Augen
- die Wimpern wie beim Rinde
- Eine Flocke ist zwischen den Brauen gewachsen, weiß und weich wie Baumwolle
- Und es hat der große Mann einen Scheitelkamm.
«Da sind nun, ihr Mönche, diese zweiunddreißig Merkmale eines großen Mannes den Sehern wohl nach außen bekannt, aber sie wissen dabei nicht anzugeben: Weil er diese und diese Tat vollbracht hat, hat er dieses und dieses Merkmal erlangt.»