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Die Herkunft des Buddha

Um 563 v. Chr., so die Gelehrten, wurde Buddha als Siddhattha Gotamo (Gautama) in Kapilawastu geboren. Eine wachsende Zahl von Gelehrten folgt einer anderen Chronologie, die das Leben des Buddha um etwa 80 Jahre später verlegt. Die genauen Lebensdaten Siddhartha Gautamas sind in der Wissenschaft umstritten. Die ältesten Berechnungen legen als Todesjahr 543 v. Chr. fest. Später nahm man als Geburtsjahr den Mai 563 v. Chr. und als Todeszeit den Mai/April 483 v. Chr. an; dieser Berechnung lag der überlieferte Abstand von 218 Jahren zwischen dem Tod des Buddha und der Herrscherweihe Ashokas zugrunde. Die neuere Forschung folgt dieser traditionellen Datierungen nicht mehr. Gegenwärtig werden unterschiedliche Datierungen diskutiert, alle um Jahrzehnte später als die herkömmlichen Annahmen. Die heute vorherrschenden Ansätze für die Todeszeit schwanken zwischen ca. 420 und ca. 368 v. Chr.

Wie bei der geschichtlichen Verarbeitung eines solchen spirtuellen Führers, der die menschliche Zivilisation so machtvoll beeinflußt hat, nicht anders zu erwarten, werden um Leben und Wirken des Buddha Mythen und Legenden gebildet. Sie sollen seine spirituelle Hoheit in einem besonders glanzvollen Licht erscheinen lassen. Es wurde damals ja alles mündlich überliefert, da man der Schrift nicht zutraute, wahrheitsgemäße Aussagen festzuhalten. In der ältesten Quelle über das Leben des Buddha, dem Sutta Pitaka des Pali- Kanon findet sich aber eine Reihe von Texten, aus der man ein ziemlich realistisches Bild seines Lebens konstruieren kann.

Sein Vater war nach der indischen Überlieferung ein reicher Grundbesitzer namens Suddhodana aus der Sippe der Gautama vom stolzen Sakya-Stamm. Das war einer der wohlhabendsten Kriegerstämme seiner Zeit. Die Legende macht ihn gelegentlich zum König von Kapilavatthu, einem Land am Fuße des Himalajagebirges und heute eine Stadt in Nepal. In Wirklichkeit aber war der Staat der Sakyer dem mächtigen Staat von Kosala, dem heutigen Uttar Pradesh, tributpflichtig. Der Vater war also wahrscheinlich der Oberste des regierenden Ältestenrates, denn es war wohl eine oligarchische Republik.

Verheiratet war Suddhodana mit zwei Frauen, den Schwestern Maya und Mahapajapati Gotami. Maya wurde die Mutter von Siddhattha Gautama, der später zum Buddha werden sollte, und mit Mahapajapati Gotami hatte er den Sohn Nanda und die Tochter Sundarinanda. Alle lebten zusammen in einem Palast.