Banteay Chhmar Baray (Kambodscha)
Banteay Chhmar Koordinaten 14.071801994485888, 103.12363029420247
Zu diesem Prang existieren keine eigenen Fotos
Bauzeit: spätes 12. bis frühes 13. Jh
Baustil: Bayon
König: Jayavarman VII
Banteay Chhmar ist eine der größten umfriedeten Tempel-Anlagen von Kambodscha. Sie liegt im gleichnamigen Ort (Banteay Chhmar Commune)
Beschreibung aus wiki voyaga
Zustand der Ruinen: Die einzelnen Gebäude und große Mauerstücke von Bantaey Chhmar sind weitgehend zerfallen. Zudem wurden ganze Mauerpartien gestohlen. Keiner der ursprünglich rund fünfzig Türme, von welchen ein Teil mit den typischen Bayon-Gesichtern versehen war, blieb vollständig erhalten. Der Grund für das Ausmaß des Zerfalls liegt nicht nur im Pflanzenbewuchs. Die Auswahl des Baumaterials und die Bauarbeiten erfolgten nicht durchgehend mit größter Sorgfalt, worauf die zum Teil wahllose Verwendung der Steinfarben (rosa, grau, grünlich), die oft mindere Qualität der Steine und die an manchen Stellen wenig präzise Bearbeitung hinweisen.
80 % der Mauern und Gebäude von Bantay Chhmar sind eingestürzt oder zerstört.
Erdwall und äußerer Wassergraben: Die buddhistische Klosteranlage von Banteay Chhmar wurde ursprünglich durch einen rund 3 m hohen, 2,2 km langen und 1,7 km breiten Erdwall geschützt, der zudem von einem Wassergraben umgeben war. Auf der Ostseite stieß der Wall an die Südwest- und an die Nordwest-Ecke des Baray.
Innerer Wassergraben und 4. Mauer: Das Haupttempel-Gelände ist von einem 63 m breiten Wassergraben und einer 4. Mauer umgeben. Der Wassergraben dient auch heute noch der Bevölkerung als Wasser-Reservoir. Mit einer Fläche von 770 m x 690 m ist das Haupttempel-Gelände ca. 20 % größer als die Gesamtfläche von Preah Khan (Angkor). Auf jeder Seite führte ein Damm mit Naga-Balustraden mit Göttern und Dämonen über den Wassergraben. Überreste der Naga-Balustraden wurden auf der Südseite ausgegraben.
3. Mauer: Eine nur teilweise erhaltene 3. Mauer von 250 m Länge und 200 m Breite, die auf der Außenseite durchgehend reliefiert ist, umgibt den zentralen Tempelkomplex. In der Mitte jeder Mauerseite stand ein Tor mit drei Durchgängen. Auf jedem Tor erhoben sich drei Türme mit den Gesichtern von Lokeshvara. Die Reliefs sind wohl das großartigste an der Tempelanlage von Banteay Chhmar (auf gewissen Mauerpartien sind die oberen Register nicht fertiggestellt). Mehrere Szenen findet man in fast identischer Ausführung am Bayon-Tempel. Einmalig sind die beeindruckenden Darstellungen des vielarmigen Lokeshvara (Avalokiteshvara), von welchen nur noch zwei erhalten sind (ursprünglich waren es acht). Heute ist nur noch ein Viertel der Reliefs erhalten; ganze Mauerpartien fielen Antikenräubern zum Opfer.
2. Mauer und 1. Mauer: Innerhalb der 2. Umfassungsmauer, die 130 m lang und 120 m breit ist, liegen drei aneinander gebaute Heiligtümer. Das mittlere der drei Gebäude, das Zentrale Heiligtum, besitzt eine eigene (1.) Umfassungsmauer. Wie in der Tempelanlage von Preah Khan gab es drei Schreine, die Shiva, Vishnu und Brahma geweiht wurden. In Bantaey Chhmar durchdringen der nördliche und der südliche Schrein die 2. Mauer, in Preah Khan liegen alle drei Schreine zwischen der 2. und der 3. Mauer. An der Ostseite der 2. Mauer liegt die sogenannte Halle der Tänzerinnen, wie in den Tempelanlagen von Preah Khan und Ta Prohm. Zwischen der 3. und 2. Umfassungsmauer wurden vier Wasserbecken und innerhalb der 2. Mauer zwei Wasserbassins ausgehoben. Auf der Ostseite des Tempelkomplexes erhebt sich das sogenannte Dharmasala, das sich in gutem Zustand präsentiert. Ob es sich um ein Pilgerhaus oder um ein Feuer-Heiligtum handelt, ist nicht geklärt.
Baray: Im Osten der Klosteranlage von Banteay Chhmar befindet sich der 1,8 km x 0,7 km große Baray, der heute noch (je nach Jahreszeit) Wasser enthält und zudem dicht mit schilfähnlichen Pflanzen bewachsen ist. Auf der künstlichen Insel, die nur schwer zugänglich ist, finden sich die Ruinen eines Inseltempels (Mebon).
Satelliten-Tempel: Insgesamt acht kleine und weitgehend zerfallene Satelliten-Tempel liegen (von einer Ausnahme abgesehen) auf den Hauptachsen des Tempelareals inmitten der Reisfelder – zwei davon außerhalb des größtenteils verschwundenen, äußeren Wassergrabens. Als einziger recht gut erhalten und problemlos zugänglich ist der südlich gelegene Tempel Ta Prohm, der aus einem Gesichterturm besteht und heute noch von einem Wassergraben umgeben ist.
Einkaufen
Das Dorf Banteay Chhmar liegt direkt am Wassergraben, v. a. an der Ost- und an der Südseite der Tempelanlage. Da die Grenze zu Thailand kaum 20 km entfernt ist, findet sich hier ein lebhafter Markt, auf dem eine Fülle von Lebensmitteln, Haushaltgegenständen und technischen Geräten erhältlich sind. Der größte Teil des Marktgeschehens spielt sich unter freiem Himmel ab. Es gibt jedoch auch einen mit mehr oder weniger zerfetzten Stoffbahnen überdachten Markt. Das Dorf Bantaey Chhmar und die gesamte Region sind sehr arm. Viele Bauern pflanzen neben Reis Kartoffeln an. Diese werden samt der Schale in Chips geschnitten, auf der Straße getrocknet und dann nach Thailand verkauft, wo sie zu Kartoffelmehl verarbeitet werden.