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Gastfreundschaft

Am Freitag habe ich meinen Schwager auf dem Feld besucht. Es liegt eine halbe Stunden Fußweg vom Dorf entfernt, und alles muss dorthin getragen werden. Gleichzeitig muss die Ernte von dort nach Hause getragen werden, denn es führen nur Fußpfade zwischen den Feldern durch, keine Fahrwege.

Er hatte für mich einige Flaschen Limonade mitgenommen, denn das Wasser wollte er mir nicht zumuten. Er hatte meinen fürchterlichen Durchfall miterlebt, den ich am Anfang meines Aufenthaltes nach dem Genuss von Brunnenwasser erlitt. Inzwischen habe ich mich daran gewöhnt, aber ich vermeide es doch, so gut es geht. Nur kühlen konnte er die Getränke auf dem Feld nicht, denn dort gibt es keinen Stromanschluß.

Gegen Mittag, in der grössten Hitze, in der nicht gearbeitet wird, verschwand er wortlos. Unsere Frauen kochten das mitgebrachte Essen, und als er zurückkam, gab er mir eine Schale mit Eis, damit ich gekühlte Limonade trinken konnte. Er hat es zu Fuss geholt, eine halbe Stunde hin, eine halbe Stunde zurück.

Ich war sein Gast.

Für die Bewässerung unserer Felder haben wir uns inzwischen eine kleine Pumpe angeschafft, die wir aus einem Brunnen speisen. Vorher wurde das Wasser in Eimern mühsam an die Pflanzen gebracht. Auf den Fotos werden gerade die Tabakpflanzen gegossen. Wenn die Blätter abgeerntet sind, warten wir auf den Regen und die Gelegenheit, Reis zu pflanzen.