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10 Jahre später – es ist alles so anders geworden

Es gibt ein Land, in dem nicht mehr alles so einfach ist, wie es einmal war. Die Menschen leben immer noch in Dörfern zusammen, aber die Städte werden immer größer, denn immer mehr Dorfbewohner zieht es in die Stadt.

Im Dorf selbst hat sich auch so manches geändert. Man hat keine Zeit mehr, dem Nachbarn zu helfen beim Bestellen der Felder. Es ist auch nicht mehr notwendig, denn inzwischen haben ein- oder mehrachsige Traktoren die Arbeit erleichtert, haben die Wasserbüffel ergänzt, bei manchem Bauern ersetzt. Dafür hat er sich aber verschulden müssen, und so sind die Kinder in die nächste Stadt oder gar nach Bangkok gegangen, um dort Geld zu verdienen. Die nächste kleine Stadt wie Roi Et, Korat, Chumphon, Chainat oder die größte Stadt, Bangkok, die Hauptstadt, dort, wo man viel Geld verdienen können soll. So hörte man. Zum Beispiel von Amphra, die dort als kleine Angestellte lebt und oft Geld nach Haus schickt in das kleine Dorf, die kleine Hütte ihrer Eltern.

Ja, sie unterstützen immer noch den Vater und die Mutter, aber sie benötigen auch mehr Geld für sich. Radio und Fernsehen sind eine Selbstverständlichkeit geworden, und der Antennenwald ist abwechslungsreicher als der Naturwald ringsumher, denn dessen Bäume wurden und werden abgeholzt um Platz für den Anbau zu machen. Manchmal ist man hingegangen und hat Eukalyptusbäume gepflanzt, denn diese wachsen schnell und können so schnell Holz liefern. Und durch Radio und Fernsehen haben sie auch Kenntnis von den Möglichkeiten erhalten, was es so alles zu kaufen gibt in der Stadt.

Und früher, als es noch den einen LKW gab im Dorf, mit dem sie alle zum Markt gefahren sind morgens, da konnten die Kinder noch unbesorgt und unbeaufsichtigt auf der Straße spielen. Die Straße, die ein Feldweg war. Heute staubt es nicht mehr so, die Straße ist asphaltiert. Es gibt den LKW nicht mehr, er wird nicht mehr gebraucht. 20 Autos, 100 Mopeds gibt es nun, und die Kinder spielen nicht mehr auf der Straße, auf den Feldern noch und dem Schulhof. Und sie eifern jetzt im Fußball den Argentiniern, Franzosen oder Deutschen nach, geben sich die Namen der großen Fußballstars, die sie aus dem Fernsehen kennen. Und so viel Geld wollen sie auch einmal verdienen, diese kleinen großen Helden aus der Dorffußballmannschaft.

Heute sind die Menschen, die das Dorf aufsuchen, nicht mehr so fremdartig aussehend. Man hat sich an Peter gewöhnt, er ist der Mann von Supi. Er kommt jedes Jahr einmal ins Dorf, verteilt süsse Bonbons an die Kinder, hat auch ein paar Kleider dabei. Nicht die neueste Mode, aber zum Arbeiten kann man das ja anziehen. Und er bezahlt immer mit Geld, aber für alles immer mehr als die Dorfbewohner.

Hinter das Geheimnis des richtigen Bezahlens ist er noch nicht gekommen. Auch die Dorfbewohner können nur noch mit Geld bezahlen in dem kleinen Laden neben dem Kloster, und nur noch Geld ist das Streben, denn nur noch mit Geld kann man den Strom bezahlen für den Fernseher und das Radio und den Kühlschrank und Benzin für das Auto und das Moped.