
Die Deutsche Botschaft in Bangkok
Inzwischen sollen Baumassnahmen, die zum Zeitpunkt der Geschichte geplant waren, durchgeführt worden sein. Das würde bedeuten, dass sich die Schlange von der Strasse vor der Botschaft auf das Botschaftsgelände verlagert hat.
Nun denn, war die Überlegung, packen wirs an. Und da ich schon lange nicht mehr in Thailand war (fast 1 ½ Jahre) beschloss ich, meinen zukünftigen Schwiegersohn zu begleiten. Gerade hatte Malaysian Airlines einen sehr guten Preis angeboten, und so flogen wir mit dieser Airline via Kuala Lumpur nach Bangkok.
Wir kamen freitags in Bangkok an und nutzten die Gelegenheit des Wochenendes zu einem Ausflug zur Familie nach Korat (richtiger Nakhon Ratchasima), wo wir natürlich dann kaum zur Ruhe kamen und genötigt waren, der Völlerei zu frönen.
Ein Tag vor und in der Botschaft
Da es hier aber nicht um meine Empfindlichkeiten geht, sondern um das Glück meiner Tochter in Form meines Schwiegersohnes in spe, bilde ich ab sofort das Ende der Schlange. Und wie spät wir dran sind sehe ich daran, dass nach uns nur noch ganz wenige ebenso ungläubig staunende Thais und Deutsche sich anstellen.
Wie nicht anders zu erwarten konnten wir bald die Dienste fahrbarer Geister in Anspruch nehmen, die Getränke und natürlich schmackhafte Häppchen anzubieten hatten. (Meine Behauptung nach wie vor: wo sich drei Thais mehr als 5 Minuten lang versammeln gesellt sich bald eine fahrbare Küche dazu).
Gegen 11 Uhr hatten wir uns dem Eingangstor genähert und schafften es dann tatsächlich, um 11.30 Uhr am Anmeldeschalter anzukommen. Vor uns ein etwas aufgeregter älterer Deutscher, der lauthals darüber Auskunft gab, wie sehr ihn das Ganze hier aufrege und er hätte doch besseres zu tun als hier seine wertvolle Zeit zu vertun. Ganz aus war es mit seiner Kontenance, als ihm das Antragsformular in einfacher Ausfertigung gegeben wurde mit der Bemerkung, es müsse doppelt abgegeben werden.
Was uns bisher nämlich noch keiner gesagt hatte ( und was ich in meiner Arroganz auch nicht nachgelesen hatte): es war noch ein Gesundheitszeugnis erforderlich. Und ein Blick in das Innere des Hofes überzeugte mich. Und so machten wir uns auf den Weg in ein nahegelegenes Krankenhaus, wo man natürlich nur auf uns gewartet hatte.
Denkt jetzt von mir, was ihr wollt. Aber ich verlegte mich auf Bitten und Betteln, und hatte damit Erfolg, denn Pong konnte bereits drei Stunden später zur Untersuchung kommen, die dann gegen 18 Uhr abgeschlossen war. Und nach weiteren Nachfragen gab man uns die Zusage, den Befund am nächsten Tag fertigzustellen. Mit anderen Worten: wir konnten erst am Mittwoch wieder an der Botschaft anstehen.
Abends trafen wir uns dann mit Nan, den wir nach einem ausgezeichneten Essen auch noch zur Pat Pong führten und aufpassten, dass die Bars auch rechtzeitig schlossen.
Sie fragen jetzt mit Recht, wer denn nun eigentlich Nan ist. Ganz einfach, Nan ist der unifomierte Thai, der an der Deutschen Botschaft für das Öffnen des Tores und das Abzählen der Eintretenden verantwortlich ist. Und ich hatte trotz aller Eile eine halbe Stunde damit verbracht, mich zu ihm zu gesellen und ein nettes Gespräch zu führen. Die Verabredung zum Essen hatte aber nichts mit seinem Dienst zu tun. Ehrensache.