Gedanken zum Reisetagebuch 2012 – und gleichzeitig Vorwort

Es wird kein Reisebericht werden, ich habe ein Tagebuch geschrieben. Das ist nicht das Gleiche, denn es wird mehr Gedanken ausserhalb der Reisetätigkeit beinhalten als gewöhnlich. Mir war klar bereits vorher, dass es bei meiner körperlichen Konstitution nicht leicht werden würde, aber erst jetzt, am 12. Juni 2012 in Korat, also der Tag, an dem ich meine schriftlichen Ausführungen beginne, weiss ich, wie schwer es wirklich ist. Zur Zeit ist es meine wirkliche Überzeugung, dass ich Abschied nehme von dem von mir so geliebten Land, und schweren Herzens schreibe ich diese meine Gedanken nieder. Ich habe noch gut sechs Wochen vor mir, und die werde ich so verbringen, wie ich es mir vorstelle, von meinem Land vorläufig Abschied zu nehmen. Nicht die grossen Ausflüge des letzten Aufenthaltes 2009, nicht die Reisen durch das gesamte Land werden mich beschäftigen, sondern meine Gedanken werden von hier aus, unserem Haus, unserem Sitz, vielleicht Alls Alterssitz, ausgehen zu allen Orten, die ich kenne. Ja, kleine Touren werde ich unternehmen wie gestern nach Pak Thong Chai, 34 km entfernt von Korat, und vielleicht noch Chaiyaphum, knapp 100 km entfernt. Ansonsten werde ich meine Gedanken sammeln, und einen Teil in meinem Tagebuch niederschreiben. Es mag seltsam erscheinen, dass ich meine Frau gar nicht vermisse. Klar, sie ist körperlich nicht anwesend, aber ich weiss, dass sie in Gedanken hier bei mir ist, ich fühle ihre Nähe; es ist, als könne ich ihre Hand halten, ihren Atem spüren. Das ist aber nichts Ungewöhnliches, es ist einfach nur der Gedanke an unsere Verbindung, an unsere gemeinsamen Erlebnisse und Erinnerungen. Ich verspüre auch keine Trauer, sollte es wirklich der Abschied sein, denn was hat dieses grossartige Land mir gegeben in meinem Leben. Eine neue Familie, ein neues Leben. Es hat mir Eindrücke verschafft, die ich mir nicht erkämpfen musste, es hat sie mir freiwillig gegeben. Ich habe alles dafür getan, mich erkenntlich zu zeigen, habe diesem Land auch von mir gegeben, Herzblut hier vergossen. Meine Erinnerungen werden bleiben, und obwohl ich oft mit meinem schlechten Gedächtnis hadere, erinnere ich mich bei tausenden meiner Fotos, warum und in welcher Situation ich sie gemacht habe, auch wenn es schon 10, 20, 30 Jahre oder länger her ist. Die Besonderheit an dieser Reise ist, daß ich für einige Tage mit meinem Sohn Peter und meiner zukünftigen reizenden Schwiegertochter Susanne zusammen sein werde. Wir werden zunächst in Bangkok sein und dann Station in unserem Haus in Korat machen. Mir kommt es darauf an, ihnen Thailand so zu zeigen, wie ich es sehe, wie ich Land und Leute empfinde und wie ich möchte, daß sie Thailand kennen lernen und in Erinnerung behalten. Ich lasse wie immer gerne alle an meiner Reise teilhaben und schreibe deshalb diesen Tagebuchbericht, und wie immer mein Hinweis – man muss einen Bericht oder ein Tagebuch nicht lesen, wenn er nicht gefällt.
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