Nach Chiang Mai – leere Straßen und Märkte

Donnerstag 18.6.

Nach einem Frühstück der erste Wermutstropfen: die Mädels im Hotel haben irgendwie meinen Abreisetermin verwechselt, und das hoteleigene Auto zum Transferpreis von 60 Baht !!! ist nicht da. Wo ist das Problem? Es wird ein Tuk Tuk herangeholt, das mich dann für 30 Baht zum Airport bringt. Trotz des Regens, der inzwischen wieder eingesetzt hat, werde ich nicht naß, denn er hat Rundum-Verplanung. Der Flug geht um 11:15 Uhr, das Ticket habe ich bereits, und ich checke ein. Dabei stelle ich fest, daß meine Reisetasche inzwischen doch 12 kg Gewicht erreicht hat, auch wegen der hier gekauften Mitbringsel, und meine Umhängetasche auch schon 4 kg, dies wegen der bisher auf der Reise gesammelten Unterlagen und inklusive meiner beiden Fotoapparate.

Die Kaffeemädels erkennen mich wieder und bedauern, daß sie mir heute kein Essen anbieten können. Wegen des nun heftiger werdenden Regens wird eine Verspätung der Maschine aus Chiang Mai angekündigt. Letztendlich wird der Abflug von 11:15 auf 13:30 verlegt, früher kann das Flugzeug einfach nicht hier sein. Dabei werden die beiden Tagesflüge zusammen gelegt, und selbst damit ist die Maschine nur zu 2/3 voll. Im Steigflug kann ich noch ein Foto vom Wat Kong Mu auf dem Berg machen, danach fliegen wir nur über einer geschlossenen Wolkendecke.

In Chiang Mai angekommen der übliche Trubel. Hotels, Taxi und Tuk Tuk bieten ihre Dienste an, ich hatte mir schon das Hotel Royal Panerai ausgesucht. In einem Telefonat aus Mae Hong Son hatte ich Abholung vereinbart, doch auch nach einem Anruf von hier aus kann man mir kein Auto schicken. Ich nehme also ein Taxi, zahle dafür am Airportschalter 50 Baht Vermittlungsgebühr. Unterwegs fragt der Taxifahrer, warum ich nicht näher zur Stadtzentrum wohnen wolle, z.B. im Guesthouse Lai Thai. Hä?? Das hatte doch wer auch vorgeschlagen im Forum (Thai-Schick wars), wir kommen eh dort vorbei und warum also auch nicht. Ich nehme also im Lai Thai ein Zimmer, und das war auch eine gute Wahl, zumal der Pool gleich zum Schwimmen einlud. Nun war ich ja nicht zum Ausruhen nach Thailand geflogen, und ich mache mich noch zu Fuß auf zur TAT, um auch dort Unterlagen zu holen.

Am Abend besuche ich dann den berühmten Nachtmarkt und finde gähnende Leere dor vor, wo sich bei meinen letzten Besuchen die Touristen noch drängelten. Und es war inzwischen 21 Uhr geworden, also Hoch- Zeit für den Markt.

Lediglich in einem neuen Center finde ich Leben. Dort hatten sich Bars etabliert, an und in denen lärmende, dickbäuchige, schwitzende, Mädels betatschende Touristen männlicher Gattung aufhielten. Ich halte diesen Platz es nicht für wert, hier gezeigt zu werden. Was mir auffällt sind die vielen Blumenkinder, welche ihr Möglichstes tun ein paar Baht zu verdienen, und die bei diesen Menschenaffen keine Chance hatten

Sorry, aber auch beim Schreiben dieser Zeilen geht mir der Gaul durch, denn ich merke, daß sich auch die Mädchen mit ihrer Anmache dem Niveau dieser Spezies angepaßt haben, als garkein Niveau mehr haben. Mir tut eines der Blumenmädchen irgendwie leid, schaut es mich doch mit traurigen Augen an und hat gar keine Hoffnung, als sie mir ihre Hand mit den Blumen entgegenstreckt. Doch ich drücke ihr die verlangten 10 Baht in die Hand und bedeute ihr, sie könne die Blume behalten. Nein, das will sie nicht, denn sie bettelt nicht, sie verkauft. Sie weiß ganz sicher nicht, daß ich das, was sie sagt, verstehe. Sie möchte mir die Blume geben, und ich bedeute ihr jetzt, sie möge sie einem der Mädchen bringen. Ob ich das nicht lieber selbst machen würde? Nein. Sie bringt sie einem beliebigen der Mädels und winkt mir noch zu, bevor sie weiter ihr Glück versucht. Ich mache mich schnellstens auf den Weg zu meinem Hotel. Und ich stelle fest, daß ich für eine bestimmte Verhaltensweise nicht mehr geeignet bin. Nichts an den Etablissements, und nichts an den Mädchen mag mich zu einem weiteren Bleiben bewegen.

 Abflug aus Mae Hong Son
 Lai Thai Guesthouse
 Gähnende Leere