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Appelle in Chaloem Phra Kiat: Schüler und Polizisten

Montag vormittag, 15.6.

Mein „offizieller“ Tag ist angebrochen, und ich weiß nichts davon. Morgens wird mir trotz aller Bedenken doch ein Frühstück gebracht, Nescafe, Kekse, Kuchen und eine Reissuppt mit Ei. Das war gut gemeint, aber morgens schon Reissuppe mit Ei? Ich beschließe, die Suppe der Umwelt anzuvertrauen, denn ich will meine Gastgeberinnen ja nicht beleidigen und die Suppe unangerührt stehen lassen. Das kenn ich ja schon von meiner Frau – was auf den Tisch kommt wird gegessen.

Als ich fertig bin mit dem Frühstück schaue ich eine Weile dem Treiben der Schülerschaft zu, stehe dabei hinter der geschlossenen Glastür. Von außen nähert sich ein hübsches junges Mädel, so 12-13 Jahre alt, und da sie sich in der Tür spiegelt, mich aber nicht bemerkt, überprüft sie ihre Schönheit intensiv. Als ich eine Bewegung mache, um zum Fotoapparat zu greifen wird sie mich gewahr, hält mich wohl für den Teufel oder den Beelzebub und rennt schreiend wie von der Tarantel gestochen weg. Ihre Mitschülerinnen, welche mich dann auch sehen lachen ihr hinterher.

Nun wird es aber Zeit, auf den Schulplatz zu gehen. Zu meiner Überraschung steht dann der Schulleiter, wie ich später erfahre, vor mir, begrüßt mich nett und höflich im Kreise der Lehrerschaft und bittet mich, ganz ungezwungen überall hinzugehen und Fotos zu machen. Ja, ich sei ja durch Herrn Adinan (mein Neffe Nan) angekündigt und solle auch der Inspektion der Polizeitruppe durch den Polizeichef der Provinz Nan teilnehmen, welche dann später stattfindet.

Vorher sei ein Schulappell und die Auszeichnung der besten Schülerinnen und Schüler sowie Lehrer. Ich platze innerlich vor Lachen und weiß jetzt, warum ich schon seit zwei Tagen mit einem Polizeiwagen durch die Gegend fahre. Die ausgezeichnete Lehrerin auf dem Bild übrigens ist durch die Schülerschaft zur besten Lehrerin gewählt worden. Also da haben die Jungs aber kräftig mitgestimmt.

Inzwischen werden die Schüler umgruppiert, die Lehrerschaft erhält ihre Tribünenplätze, und bald trifft der Polizeichef ein, ein Generalleutnant. Ihm wird die übliche Meldung gemacht, und dann beginnt das Exerzieren der Polizisten. Ich bedaure sie ein wenig, denn es ist heiß, sie müssen ihre Uniformen und Ausrüstung tragen, während ich in Dreiviertelhose neben der Polizei- und Schulführung Platz nehme und mit Kaffee und Wasser versorgt werde. Es werden Gruppenformationen gezeigt, aber auch das Anhalten und Überprüfen eines Fahrzeuges einschließlich der Festnahme eines Verdächtigen. Nicht alles klappt wie am Schnürchen, und die Schulkinder merken das auch und lachen auch schon mal ein wenig schadenfroh.
Als ich die versammelte Lehrerschaft fotografiere, wende ich meinen üblichen Lach- Trick an. Ich zähle wie die Thais nüng, song – und dann aber song küng, also 2 und einhalb, sofort ein viel breiteres Lachen auf den Gesichtern, meinem Foto angemessen halt.

Hier geht es zum Fotoalbum des Vormittags

Lehrerinnen
Der General und ich
Ich, Adjudant, General, Schulleiter
Neffe Nan