Eine Sightseeing-Tour durch Bangkok

Weiter Mittwoch, 10.6.

Lak Mueang
Bis zur Regierungszeit von König Chulalongkorn (Rama V.) waren die provinziellen Städte (Mueang) relativ autonom. Viele haben noch heute ein Relikt aus diesen alten Zeiten, die Lak Mueang. Er wurde im Namen der höchsten politischen Autorität errichtet und verbinden religiöse Praktiken um den Wächtergeist der Stadt (Chao Phor Lak Mueang) mit dem Sitz der politischen Macht.

In Bangkok ist der Lak Mueang an der südöstlichen Ecke des Sanam Luang gelegen. Dort gegenüber dem Wat Phra Kheo steht dieser Schrein, der den Grundstein von Bangkok beherbergt. Dieser besteht aus einer Säule, und er wurde von König Rama I errichtet. Viele Menschen glauben, daß die Gründungssäule der thailändischen Hauptstadt die Kraft besitze, Wünsche in Erfüllung gehen zu lassen. Und so findet man immer gläubige Menschen, die hier ihre Verehrungszeremonie verrichten mit Räucherstäbchen und vielen Opfergaben. Vom Lak Mueang aus werden alle Entfernungen ab Bangkok berechnet.

Von hier aus laufe ich zum Wat Phra Kheo. Auf dem Weg dorthin versuchen mich Taxi- und Tuk Tuk- Fahrer vom Besuch abzuhalten, weil der Palast geschlossen sei, oder weil gerade eine Feier nur für Thais stattfindet und dergleichen. Sie möchten mich stattdessen lieber zu einem anderen Ziel fahren. Nein, laßt das doch sein, ich besuche den

Wat Phra Kheo
Die Geschichte des Wat Phra Kheo oder mit vollem richtigen Namen Wat Phra Si Rattana Satsadaram beginnt in der Regierungszeit von König Rama I (1782 – 1809). Als dieser die Stadt Bangkok gründete, damals noch Ratanakosin, hatte er den Tempel im östlichen Abschnitt seines königlichen Palastes errichtet, Dort wollte er dem Smaragd- Buddha, den er aus der Stadt Vientiane in Laos mitgebracht hatte, seinen Platz geben. Der Bau dauerte 2 Jahre, und die berühmte Statue wurde 1784 aus Thonburi an seinen jetzigen Platz gebracht. Wat Phra Kheo liegt im Komplex des Grossen Palastes, der dem Wat Phra Si Sanphet aus der Ayutthaya Periode nachgebaut ist. Weiterhin beherbergt das Gelände den Royal Thai Decorations and Coins Pavillon, der eine ständige Ausstellung von königlichen Insignien, Ehrenzeichen, Medaillen und Münzen zeigt, die bis ins frühe 11. Jh. zurückreichen. Nicht zu vergessen ist das Museum des Wat Phra Kheo, welches unter anderem die Kleidungsstücke zu den verschiedenen Jahrezeiten des Smaragd Buddha zeigt.

Wat Pho
Der Weg zum Wat Pho ist nicht allzu weit, und ich mache ihn gerne zu Fuß. Unterwegs habe ich dann auch noch einige kleine Erlebnisse, bevor ich Wat Pho erreiche.

In der Nachbarschaft des Wat Phra Kheo und des Grossen Palastes steht dieser Tempel, erbaut im Jahr 1688, der den berühmten ruhenden Buddha beherbergt. Es ist der grösste und älteste Tempel Bangkoks, in dem auch die meisten Buddhabildnisse zu sehen sind. Die mit Gold überzogene Figur des Buddha ist 46 m lang und 15 m hoch, seine Augen und Füsse sind mit Perlmutt ausgelegt. Sie soll an den Eintritt des Buddha in das Nirwana erinnern.

Bekannt ist er auch unter dem Namen „Tempel des liegenden Buddha“. Er ist ein Königlicher Tempel Erster Klasse, ein buddhistischer Tempel (Wat), der im Zentrum der historischen Altstadt von Bangkok liegt, unmittelbar südlich des Königspalastes. Sein offizieller Name wird zu Wat Phra Chetuphon abgekürzt, Einheimische nennen ihn aber noch immer Wat Pho nach seinem historischen Namen Wat Potharam, welcher an das Kloster des Bodhi-Baumes in Bodhgaya erinnern soll.

Zur Gründung seiner neuen Hauptstadt Bangkok restaurierte und erweiterte König Rama I. den Tempel (das dauerte von 1789-1801) und gab ihm den Namen „Wat Phra Chetuphon Vimolmangkalaram Rajaworamahaviharn“. Auch alle weiteren Könige der Chakri-Dynastie erweiterten und restaurierten ebenfalls diesen Tempel (Wat Luang).

Wat Arun
Um zu meinem nächsten Ziel zu kommen, muß ich die Fähre nehmen. Wat Arun (Tempel der Morgenröte, ehemals: Wat Chaeng) ist ein buddhistischer Tempel in Bangkoks Ortsteil Bangkok Yai am westlichen Ufer des Chao Phraya-Flusses. Der vollständige Name des Tempels lautet Wat Arun Ratchawararam Ratchaworamahaviharn.

Der Tempel wurde während der Ayutthaya-Periode errichtet und hieß ursprünglich Wat Makok. Als nach dem Fall Ayutthayas Thonburi die Hauptstadt des neuen siamesischen Reiches wurde, baute König Taksin im Jahre 1768 seinen Palast auf dem Gebiet des alten Fort Wichayen, welches bereits seit Anfang des 16. Jahrhunderts den Eingang per Schiff zum siamesischen Reich bewacht. In das Palastgelände eingeschlossen wurden zwei Tempel, Wat Makok und Wat Tai Talad (heute Wat Moli Lokayaram). In beiden

Tempel durften sodann keine Mönche mehr leben, wie es heute auch im Wat Phra Kaeo der Fall ist, der auf dem Gelände des Grand Palace liegt. Der König änderte dabei den Namen von Wat Makok in Wat Chaeng . Als Chao Phraya Chakri, der spätere König Phra Puttha Yotfa Chulalok (Rama I.) den Smaragd-Buddha, den er in Vientiane erbeutet hatte, in einer feierlichen Prozession in die Hauptstadt brachte, bekam die heilige Buddha-Statue im Tempel des Königs, im Wat Chaeng seine vorläufige Unterkunft.

Khao San Road
Ich habe mir vorgenommen, nach gut 20 Jahren wieder einmal die Khao San Road zu besuchen, natürlich zu Fuß und hautnah. Sie war nach der Soi Ngam Dupli einmal ein Zentrum für Backpacker, für die das Reisen noch Kontakt zur Natur, zum Land und den Menschen war. Doch was ich heute dort antreffe hat den Charme von Pat Pong oder Soi Cowboy, wobei ich die Menschen dieser Vergnügungsstraßen damit nicht beleidigen möchte. Ich treffe keinen an, mit dem ich eine Reise antreten würde, ich hätte keine Chance, einen Reisekameraden zu finden. Und die Thais haben sich dem angepaßt, machen keine freundlichen Gesichter, selbst auf einen Scherz bezüglich Som Tam geht keiner ein. Und ich bin sicher – verstanden haben sie mich.

Dafür kann man gefälschte Ausweise aller Art dort kaufen, zu stark überhöhten Preisen, denn mit einem PC, einem guten Farbdrucker und einem Bildbearbeitungsprogramm baue ich alles das für einige Cent nach, was hier für viele Dollars verkauft wird. Welche Narren müssen dort verkehren, welche diese Straße auch noch für das “authentische Bangkok” halten?

Ich jedenfalls erlebe meinen ersten türkischen Kebab Stand in Thailand (natürlich ohne dort zu essen), anderswo soll es die schon lange geben. Ich kaufe mir noch eine neue PIN- lose Sim- Karte, damit ich in Thailand auch meine Kontakte halten kann. Jetzt z.B. rufe ich meine Familie in Korat an und erfahre, daß die zweite Nichte, also die Schwester meiner Abholerin, es nicht abwarten konnte, mich zu sehen und schon auf dem Weg nach Bangkok ist. Mit dem Bus natürlich, denn das ist einfacher und billiger als mit dem Auto. Mir kommt da schon ein Gedanke. Aber die Khao San Road ist es nicht, was mich dazu inspiriert. Es ist einfach Bangkok, die Stadt, die ich einmal geliebt habe und von der ich jetzt feststelle, dass sie mich irgendwie ärgert. Vielleicht ist es ja so, daß sie mich nicht mehr mag. Sie kommt mir unfreundlich, fast feindlich vor. Dabei wollte ich mir doch noch so viel ansehen,, das Elefantenmuseum, das forensische Museum, das Prasat Museum, das … Museum, Wat Benchamabophit, Wat … – ich weiß nicht, wie ich das durchstehen soll.

Ich fahre mit dem Taxi zurück zum Haus meines Neffen nach Thonburi auf der anderen Seite des Chao Phraya, und wirklich treffe ich dort auf Pat. Sie fährt am nächsten Morgen bereits wieder zurück nach Korat, hat die Strecke nur zurück gelegt, um mich zu sehen, denn planmäßig komme ich ja erst viel später nach Hause. Kurzum, ich plane um. Ich werde morgen früh mit ihr nach Mo Chit zum Busbahnhof fahren, und meine Reise nach Chainat fortsetzen oder mit dem erstbesten Bus nach irgendwohin.

Nur weg von Bangkok, der Stadt, die mich nicht mehr liebt.

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Der Lak Mueang
Wat Phra Kheo
Wat Pho
Wat Arun
Khao San Road
Khao San Road
Busbahnhof Bangkok
Im Busbahnhof