Am Lam Thakong Dam – ein Tag mit Nichte Pat

Heute ist wieder Fototag. Nichte Pat möchte den heutigen Tag mit mir verbringen. Übrigens heißt sie mit vollem Namen Rattanaporn Kasemsri. Sie holt mich dann auch mittags zuhause ab, und unsere Fahrt führt zuerst zum Lam Thakong, dem Stausee, an dessen Ufer viele Aussichtspunkte mit Restaurants gelegen sind, an dem jeder, der die Strecke nach Korat mit dem Auto gefahren ist schon einmal vorbei kam.

Wir fahren aber nicht nur zu dieser Seite, sondern ich möchte den Staudamm selbst besuchen. Er ist nicht mehr oder weniger aufregend als andere Staudämme auch. Auch die Dammkrone selbst dient als Ausflugsziel für Thais, welche hier picknicken. Zuerst halten uns alle für ein thai-deutsches Paar, aber Pat gibt sehr selbstbewußt zur Kenntnis, daß hier Onkel und Nichte zusammen einen Ausflug unternehmen. Und einer der Picknicker macht dann mit meinem Fotoapparat ein Foto von uns. Wir werden zum Essen eingeladen, und als typische Thai läßt Pat das nicht an sich vorbei ziehen.

Auf der Rückfahrt kommen wir an zwei Wat vorbei. Zuerst Wat Khao Chon Ngam, in welchem alte Wandpaintings zu sehen sein sollen. Das interessiert mich wieder, und da Pat das auch nicht kennt (mit lung dogmai habe ich schon viel Neues kennen gelernt) fahren wir hin.

Uns fällt gleich auf, daß es hier sehr sauber ist. Die Mönche fegen sogar die Sandwege zum und innerhalb des Wat. Wir müssen einiges an Fussweg zurück legen. Dabei kommen wir dann zu der Stelle, an welcher diese Wandmalereien zu sehen sind. An der gleichen Stelle befindet sich auch das Hauptbuddhabildnis.

Gegenüber fällt mir ein kleiner Schrein ins Auge, auf welchem sich ein geschlossenes Glas befindet. Ich gehe näher, und ich erblicke einen Säuglingskörper, der hier offensichtlich konserviert wird.

Eine kleine Inschrift macht mich schaudern: „Du hast mich getötet, aber ich liebe dich dennoch“.

Beim Weitergehen kommen wir noch an Bäumen vorbei, welche um einen Felsen herum wachsen, an einem großen, in die Wand gehauenen und angemalten Buddhabildnis vorbei sowie am größten Fußabdruck des Buddha, den ich bisher gesehen habe. Immer muß man bedenken, daß es sich hierbei um Gleichnisse handelt, es soll niemandem vorgegaukelt werden, Buddha sei ein Riese gewesen und habe diesen Abdruck selbst verursacht.

Zum Abschluß unseres Tages machen wir noch einen Besuch am Gebäude der Luang Pho To Foundation, Somdej Phra Buddhajan oder auch Toh Phommarangsi. Dieser Bau ist kein Wat, auch wenn er oft als Wat Ban Non Kum oder als Wat Luang Po To. Gesponsert wird er von dem berühmten thailändischen Schauspieler Sorapong, der jeden Samstag und Sonntag anwesend ist und die Besucher zu Spenden auffordert, und das in einer durchaus angenehmen und auch spaßigen Art und Weise. Pat hat mir mit diesem Tag eine große Freude gemacht, wie ich auch sagen muß, daß ich sie und ihre Schwester Püng, welche ja jetzt eine eigene Familie hat, liebe, als seien es meine eigenen Kinder.