Der umstrittene Tempel Khao Phra Viharn

Status beim Schreiben: ich sitze in Korat am PC von Nichte Nangs bei einem Glas Chang Beer (ich korrigiere: inzwischen beim 3.), vor dem Haus wird gebraten und gegrillt und ich werde sicher jetzt bald zum Essen gerufen. Aber tapfer wie ich nun mal bin werde ich diesen Bericht zu Ende schreiben, zumindest diesen Tag, denn auch er war aufregend.
(Status beim Editieren: ich sitze im Büro in Koblenz und habe ein Glas Mineralwasser neben mir)

Also zurück nach Ubon Ratchathani.
Ich besuche am morgen Wat Phra That Nong Bua, weil dort direkt daneben die TAT ist. Aber – heute ist der Geburtstag der Queen, und alles ist geschlossen.

Bei der Weiterfahrt muss ich tanken. Mir fällt auf, dass ich für 36 l Diesel 540 Baht bezahle. Somit beträgt das Fahrgeld fuer 100 km rund 100 Baht. Kann man nix dagegen haben.

Heute ist der grosse Tag. Nachdem ich mich jahrelang habe ins Bockshorn jagen lassen, werde ich heute erstmals den Khao Phra Viharn (es gibt auch andere Schreibweisen) aufsuchen. Auch heute wieder werde ich gewarnt vor Khmer-Räubern und Hochwasser, aber das kann mich dieses Mal nicht beeindrucken. Die Strasse, inzwischen habe ich mich mit meiner Karte recht gut angefreundet, ist ganz gut ausgeschildert. Allerdings muss mir niemand mehr sagen wollen, dass es eine einheitliche Transkription Thai – Englisch gibt. Der Khao ist in so vielen Schreibweisen ausgeschildert dass ich mich wundere, dass überhaupt noch jemand weiss, ob das alles dieser eine Ort sein soll.

Endlich angekommen. Ich muss an dem Eingang zum (thailändischen) Nationalpark aussteigen und Eintritt zahlen. 20 Baht fuers Auto, 20 Baht fuer All, 200 Baht fuer mich. Ich handle auf insgesamt 150 Baht herunter und kann einfahren Es gibt eine interessante Tourist Information, wo ich Broschüren kaufen kann, nicht von hier, sondern von Phi Mai und Phanom Rung. Dafür werde ich später dort eine von hier, aber keine von dort kaufen können. Verstanden? Naja, auch so ist Thailand. Ich mache mich alleine auf den Weg, All steckt die Gräte noch in den Knochen An der thailändischen Grenzstelle werde ich nach meinem Pass gefragt. Hab ich nicht dabei, sondern im Auto gelassen, auch egal, 5 Baht mit oder ohne Pass.

Schon mal vorweg: bei einem späteren Besuch werde ich alles in allem gute 3-4 Stunden einrechnen ab der Tourist Information. Über einen guten Weg geht es erst ins Tal zum kambodschanischen Grenzübergang. Eintritt fuer Kambodscha: 5 US Dollar, grosszügig umgerechnet zu 200 Baht, Thais 50 Baht. Das Elend fängt an, denn ab sofort bin ich von Kindern begleitet, die von Postkarten bis zu Falschgeld alles anbieten. Ich kann ihnen auch nicht entkommen, da sie immer schneller laufen können als ich. Also geht es unter ständigem Kopfschütteln weiter an Essens-, Trink- und Souvenirständen weiter bergauf, es geht es eine gute steile Strecke bis zum Bauwerk. Als Treppenstufen werden oft Sandsäcke benutzt, neben der Treppe rechts und links werden Minen gesucht. Sehr beruhigend, dass wenigstens auf der Treppe keine Suchgeräte zu sehen sind. Zum Fotografieren achte ich meist auf den Blickwinkel, um die vielen Händler nicht mit auf dem Bild zu haben. Khao Phra Viharn ist eine durchaus sehenswerte Anlage, auch wenn sie in meinen Augen nicht an den Glanz von Phi Mai oder Phanom Rung reichen kann. Viele Besucher aus Thailand sind hier anzutreffen, ein atemberaubender Ausblick wieder vom Gipfel nach Kambodscha.

Leider ist heute Regen angesagt, der Blick ist nicht ungetrübt, beim Rückweg suche ich Schutz bei einem Getränkestand. Die Dose Coke kostet 25 Baht, ein Wucher, ich handele 5 Baht runter und gebe den ersparten Betrag dem ca 3-4 jährigen Kind der Getränkeverkäuferin. So einer ist der wohl noch nicht vorgekommen Alles in allem hat sich der Besuch gelohnt, ich werde sicher wieder einmal kommen, trotz der Handelskinder

Auf dem Rückweg unterhalte ich mich mit dem Leiter der thailändischen Grenzstation. Er versichert mir, dass in seiner bisher siebenjährigen Dienstzeit die Anlage niemals geschlossen war. Trotzdem hatte auch ich Informationen von der TAT, dass zumindest zwischen 2001 und 2003 die Anlage geschlossen gewesen sein soll. Meine vergeblichen Versuche datieren allerdings aus der Zeit von 1985 bis 1998, in der mir immer wieder erzählt wurde, dass es wegen Grenzstreitigkeiten nicht möglich sein, Khao Phra Viharn aufzusuchen. Das verstehe wer will. (Anm: später gab es ernsthafte Auseinandersetzungen mit Schießereien zwischen Thais und Kambodschanern, wohl aber keine Verletzten).

Die nächste Station ist Surin, Hotel ist das mir bereits bekannte Petchkasem, fuer 850 Baht, eine gute Wahl. Gegenüber ist eine kleine Kaffeebar mit ausgezeichnetem Capuccino und 2 wirklich reizenden Mädels, die sogar meiner Frau gefallen. Vom Aussehen her und dem Benehmen. Ich lasse erneut eine CD brennen, 256 + 16 MB fuer 150 Baht, das teuerste Stück bisher. Ein wunderschöner Tag endet. Auch an ihn denke ich gerne zurück.

Jetzt ab zum Essen JAAAAA, hungrig bin ich.

Eingang zum Khao Phra Viharn
Thailändische Touristinfo
Eingang zur Tempelanlage
Trinkwasserbecken auf der Höhe
Der Viharn
Panorama mit Blick nach Kambodscha