Mukdahan Nationalpark – Bergbesteigung und sonstige Erlebnisse

Ich bin mein Held.

Nachdem wir uns morgens nochmal den Indochina Markt angesehen haben, will ich mir eine Höhle in der Nähe anschauen, wo es Felsmalerein geben soll. In meiner Karte ist sie eingezeichnet als Fa Mu Daeng Cave, aber ich finde keinen Wegweiser dorthin. Nun denke ich mir, dass es Teil des Mukdahan Nationaparks sein wird. Dem ist aber nicht so. Ich bezahle aber meine 200 Baht Fremdeneintritt, für meine Frau 20 Baht, naja, sie wiegt ja auch nicht so viel wie ich, ich weiss aber nicht, ob da unbedingt ein Zusammenhang besteht. Ich ärgere mich ein wenig und werde darüber nachdenken.

Interessante Felsformationen kann ich sehen, auf den Besuch eines Wasserfalles verzichte ich aus alter Gewohnheit. Die Thais nennen ja jedes Wasser, aus dem mehr als drei Tropfen pro Stunde fallen, Wasserfall. Auf jeden Fall erhalte ich eine genaue Beschreibung, wie ich zur besagten Höhle komme.
Gegen 13 Uhr bin ich dann auch dort. Mir wurde empfohlen, einen Führer zu nehmen. gleich zwei machen sich mit mir auf den Weg, aber erst, nachdem sie sich ein Mittagessen einverleibt haben.

Beim Aufbruch kenne ich meine Fehler noch nicht:
– ich habe keinen Hut auf
– ich nehme kein Wasser mit
– ich habe Sandalen an

Die Strecke soll 1600 m betragen. Niemand sagt mir, dass es auch ca 650 Höhenmeter sind. Die Strecke hätte ich alleine nie gefunden, obwohl alle 50 m die Entfernung markiert ist. Als ich 500 m lese bin ich daran, aufzugeben. Es geht steil bergan, in Deutschland hätte ich sicher Bergschuhe anziehen müssen. Die Sonne brennt mir aufs Hirn, und ich habe ein nasses T- Shirt und eine nasse Hose (vom Schwitzen natürlich!!!). Ich muss ein Tomatengesicht haben, denn die beiden Guides sehen mich sehr nachdenklich an. Mir fällt ausserdem auf, dass der erste festes Schuhwerk anhat, mit dem er von Zeit zu Zeit fest auftritt, einen Stock, mit dem er von Zeit zu Zeit auf den Boden schlägt.

Diese Zeichen sind mir nicht unbekannt, denn ich weiss, dass es hier auch Schlangen gibt. Ich gehe genau in der Spur des ersten Führers. Nach der 1000-m-Markierung möchte ich tot umfallen und gehe doch weiter. Irgendwann kommen wir zu einer Felsformation – und steigen wieder etwa 100 m ab. Mir wird schlecht, denn die muss ich ja wieder hochsteigen. Das Folgende lässt mich fast alles vergessen. Nicht die Felspaintings, ein paar Hände und einige Strichmännchen, sondern die atemberaubende Aussicht über dier Flussebene. Toll, es hat sich gelohnt.

Irgendwann kommt mir der Gedanke, dass vor Jahren einmal ein Tourist bei einer Bergwanderung Opfer seiner Führer wurde, jetzt wäre die Gelegenheit. Aber sie lassen sie ungenutzt und wir machen uns an den Abstieg.

Wisst ihr, wie hoch man aus dem Stand springen kann, wenn man unter sich eine Schlange sieht, wie man dabei im Aufsteigen seinen Landeplatz aussucht und im Absteigen erleichtert feststellt, dass es nur ein ca 1 m langer Leguan ist?? Jedenfalls war der schneller weg, als ich wieder unten war, ich denke, auch das war gut so.

Die Führer haben inzwischen eine Wasserstelle erreicht, wo ich mich mit kühlem Wasser erfrischen kann. D.h. ich hab mir das literweise über den Kopf geschüttet. Und so mache ich mich weiter mit gazellenhaften Schritten, die sicher in Bangkok leichte Erschütterungen bei der Erdbebenwarte auslösen, an den Abstieg.

Meine Frau ist ausserordentlich erleichtert, mich zu sehen. Seltsamerweise hatte auch sie von damals gehört und schon bei der Verwandtschaft angerufen was sie machen sollte, wenn ich nicht bald wieder zu sehen sei. Alles in allem also ein aufregendes Erlebnis, das ich trotz der Anstrengung nicht missen moechte.

Auf der Weiterfahrt geht die Aufregung weiter. Wie ihr ja wisst faellt eine Thai tot um, wenn sie laenger als drei Stunden nichts gegessen hat (3-Stunden-Regel). Wir finden aber auf der ganzen Strecke kein Restaurant und so kauft All etwas ein, was sich typischerweise gut eignet, im fahrenden Auto gegessen zu werden: Som Tam und gebratenen Fisch. Es kommt, wie es kommen muss – sie verschluckt eine Graete. Sie hustet sich fast die Seele aus dem Leib, aber irgendwie hat sie ueberlebt.

Klar, dass sie danach im Hotel unbedingt zur Massage muss. Nach der verabredeten Zeit hole ich sie ab, und sie nötigt auch mich, eine kleine 2-stündige Massage anzunehmen. Sie sucht mir die Masseurin hoechstpersönlich aus. Es gibt zwei: eine ausserordentlich Hübsche, die mit ihren Händen sicher viel Gutes vollbringen kann, und eine weitere Dame, die ihr Diplom wahrscheinlich in Japan gemacht hatte, bei den Sumo Ringern. Welche hat mir All wohl ausgesucht?? Na? Miss Sumo tut aber ihrer Ausbildung im Wat Pho alle Ehre an, sie beginnt damit, mir den Puls zu fühlen, betastet alle Muskeln und ist sichtlich zufrieden. Kaeng Laeng. Ich weiss nicht, wieviele Muskeln der Mensch hat, sie erwischt alle (naja, den ein oder anderen lässt sie dann doch aus ) Sie dreht mir den Kopf, so dass ich für einen Moment die Welt hinter mir sehen kann, macht das gleiche mit den Zehen (ohne dass ich jetzt etwas zusätzliches sehen kann). Was ich vorher für heissen Tee gehalten habe sind Tücher im Wasserbad, mit denen sie meine armen Muskeln dann bearbeitet. Jetzt weiss ich, was eine Hose fühlt, wenn sie dampfgebügelt wird. 2 Stunden für 300 Baht – ein runderneuerter dogmai geht schlapp ins Bett.

Wir sind übrigens in Ubon Ratchathani angekommen und übernachten im Hotel Nevada Grand. Ein Super Hotel für wieder mal 1000 Baht. Das bleibt bis auf eine Ausnahme auch unser durchschnittlicher Hotelpreis. Vor dem Schlafen noch ein Bad im Dachpool.

Schönen Abend noch.

Mukdahan Nationalpark
Alls Warteposition
Nur noch ...
Wandmalereien
Grandioser Ausblick
Massage
Dachpool